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Dax legt Verschnaufpause ein

Der Dax kam am Montag nicht recht vom Fleck. Besonders Rüstungstitel standen unter Druck. Satte Aufschläge verbuchte dagegen ein Softwareanbieter.

Dax legt Verschnaufpause ein

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Deutscher Leitindex legt eine Verschnaufpause ein

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat am Montag eine Verschnaufpause bei seiner Jahresendrally eingelegt. Nachdem der Dax zunächst bis auf knapp 20.462 geklettert war, ging dem Börsenbarometer anschließend die Puste aus. Aus dem Handel ging der Dax mit einem Minus von 0,2% bei 20.346 Punkten.

Mit Blick auf US-Inflationszahlen am Mittwoch und auf die anstehenden Leitzinssitzungen von EZB und Fed übten sich die Anleger in Zurückhaltung. Selbst wenn der Dax seine jüngste Gewinnserie in diesem Jahr nicht weiter ausbauen kann, stehen seit Jahresbeginn unter dem Strich über 21% Gewinn. Das macht 2024 zum besten Anlegerjahr seit 2019. Alleine in den ersten fünf Handelstagen im Dezember hatte die Jahresendrally den Dax um rund 4% nach oben getrieben.

Rheinmetall-Aktie gibt nach

Unter Druck standen am Montag Rüstungstitel. Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und nach Forderungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump nach einer Waffenruhe in der Ukraine setzten in der lange stark gelaufenen Branche Gewinnmitnahmen ein. Rheinmetall verloren am Dax-Ende zeitweise über 5%, Hensoldt im MDax sogar noch stärker. Im SDax zählte Renk zu den größten Verlierern.

Unter den Gewinnern im Dax waren dagegen die Papiere von BASF. Nachdem Warburg Research die Papiere von „Hold“ auf „Buy“ hochstufte und nachdem die UBS die Ludwigshafener – neben Covestro und Lanxess – als Hauptprofiteur voraussichtlich niedrigerer Gaspreise ausmacht, zog die Aktie an der Indexspitze um über 3% an.

Hellofresh verlieren deutlich

Unterdessen dürften Covestro aufgrund der Übernahme durch Adnoc bald aus dem Dax genommen werden. Dafür dürfte dann Fresenius Medical Care, die per Ende November auf Rang 34 der maßgeblichen Dax-Rangliste liegen, in den Index aufsteigen. Weitere mögliche Aufstiegskandidaten sind Delivery Hero und Gea Group, die Platz 35 und Platz 37 der Dax-Rangliste einnehmen.

Im MDax büßten Hellofresh zeitweise über 10% ein. Die Aktie litt unter einem Medienbericht zu Kinderarbeit in einer Fertigungsstätte in den USA. Die Verluste sind laut Jefferies-Analyst Giles Thorne nicht gerechtfertigt, denn das Arbeitsministerium in den USA untersuche nicht den Kochboxenversender, sondern den Zeitarbeitsvermittler, der als Dienstleister für Hellofresh tätig war. Mit diesem sei die Zusammenarbeit nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe zudem sofort beendet worden. Die Hellofresh-Aktie hatte zuletzt einen starken Lauf, unter dem Strich steht aber noch immer ein Jahresverlust von über 17%.

Übernahmeangebot treibt Compugroup

Größter Gewinner im SDax war Compugroup. Ein Übernahmeangebot des Finanzinvestors CVC Capital ließ die Papiere des auf Gesundheit spezialisierten Softwareanbieters um über 30% auf fast 22 Euro in die Höhe schnellen. CVC bietet 22 Euro je Aktie. Compugroup hat allerdings seit einer Gewinnwarnung im Februar immer noch über 40% seines Wertes verloren. CVC will die Beteiligung an dem Unternehmen für mindestens zwei Jahre halten und Compugroup dafür von der Börse nehmen.

Am Ölmarkt sorgte der Sturz des syrischen Machthabers Baschar Al-Assad für leicht steigende Preise. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils rund 1% auf 71,78 und 67,95 Dollar je Fass.