Dax legt vor US-Daten weiter zu
Märkte am Mittag
Dax legt vor US-Daten weiter zu
Am deutschen Aktienmarkt gehen die Anleger am Mittwoch mutig an die später erwarteten Inflationsdaten aus den USA heran. Der Dax legte bis zum Mittag 0,6% auf 20.388 Punkte zu. Er nähert sich damit seinem bisherigen Rekord, der mit knapp 20.523 Punkten vor Weihnachten aufgestellt wurde.
In der zweiten deutschen Börsenreihe legte der MDax am Mittwoch um 0,7% auf 25.330 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 gewann 0,4%. Zu den Gewinnern gehörte am Mittwoch auch der Londoner Leitindex FTSE, der nach einem überraschenden Rückgang der britischen Inflation knapp 1% auf 8.265 Punkte zulegte. In New York deutete sich für die wichtigsten Leitindizes ein robuster Start ab. Am Vortag war der Handel dort noch durchwachsen zu Ende gegangen.
Hartnäckige Inflationssorgen
Am Nachmittag stehen aus den USA die Verbraucherpreise auf dem Programm. Die sind wichtig, weil sich Inflationssorgen im Zusammenhang mit Zins- und Zollbedenken hartnäckig halten. „Unsere Volkswirte gehen davon aus, dass die Dezemberdaten keine klare Entspannung an der Preisfront signalisieren werden“, erwähnte am Morgen Commerzbank-Expertin Antje Praefcke.
Die UBS rechnet damit, dass es in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin zu Schwankungen an den Aktienmärkten kommen wird - entweder wegen aktueller Wirtschaftssignale oder wegen Neuigkeiten zur Politik von Donald Trump, der an diesem Montag das Amt des US-Präsidenten übernimmt. Generell bleibe der Trend aber vorteilhaft für Aktien, denn die Stärke der US-Wirtschaft sei ein unterstützender Faktor für die Unternehmensgewinne. Am Mittwochmittag könnte sich dies schon zeigen, wenn US-Banken die Berichtssaison einläuten.
Nordex weiter im Aufwind
Nachrichtlich bedingt setzte die Aktie von Nordex ihren jüngsten Aufwärtsschwung mit einem Anstieg um 1,6% fort. Nach diversen länderbezogenen Mitteilungen in den vergangenen Tagen lieferte der Hersteller von Windkraftanlagen einen Überblick für die Auftragsentwicklung im vierten Quartal. Analyst Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies urteilte, die schon hohen Erwartungen seien nochmals deutlich übertroffen worden.
Ein wichtiges Thema blieben ansonsten Meinungen von Anlageexperten. Dies zeigte sich zum Beispiel bei Auto1, die nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 3,5% anzogen. Obwohl der Gebrauchtwagenhändler schon 2024 der beste MDax-Wert war, werde das Potenzial immer noch unterschätzt, argumentierte Analyst James Tate.
HelloFresh verteuerte sich zeitweise um bis zu 7% und war damit größter Gewinner im MDax, nachdem einem Händler zufolge der Finanzdienstleister BNP Paribas Exane den Titel von „underperform“ auf „neutral“ hochgesetzt hatte.
Nemetschek und SAP gefragt
Ähnlich viel Schwung entwickelten im MDax die Aktien von Nemetschek, die wegen einer Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux um fast 4% anzogen. Die Franzosen stuften mit SAP auch das größte Dax-Schwergewicht auf „Buy“ hoch. Die Rekordjagd des Softwareriesen ging mit einem Anstieg um 0,9% weiter.
Zum Spitzenreiter im Dax wurde allerdings Continental mit einem Anstieg um fast 3%. Auch hier gab es mit einer Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux sowie einer UBS-Studie positive Kommentare. David Lesne von der UBS erklärte, warum das nach der Abspaltung des Autozuliefer-Bereichs demnächst eigenständige Reifengeschäft aus seiner Sicht einen Bewertungsaufschlag gegenüber dem Konkurrenten Michelin verdient habe. Er bestätigte Continental als „Top-Kaufidee“.
BVB auf Zwölf-Jahres-Tief
Für negative Schlagzeilen sorgte dagegen Borussia Dortmund mit einer sehr schwachen sportlichen Entwicklung. Bei dem Fußballclub bedeutete die überraschende 2:4-Niederlage gegen den Bundesliga-Abstiegskandidaten Kiel am Vorabend die schon zweite Niederlage im neuen Jahr. Der Kurs brach zeitweise prozentual zweistellig ein. Unter der Drei-Euro-Marke fiel die Aktie auf ein Tief seit zwölf Jahren.