Märkte am Mittag

Dax nach starker Performance vom Vortag wieder schwächer

Die Rally vom Vortag ist schon wieder vorbei, der Dax zeigt sich zum Mittag schwächer. Unter starkem Druck standen die Autowerte nach einer Gewinnwarnung von Mercedes-Benz

Dax nach starker Performance vom Vortag wieder schwächer

Nach der starken Performance am deutschen Aktienmarkt am Vortag und den Rekordständen an der Wall Street ist das Marktsentiment am Freitag von Zurückhaltung geprägt. Der Dax büßt zum Mittag 1% auf 18.819 Punkte ein, der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,9% auf 4.898 Zähler. Heute ist großer Verfallstag für Futures und Optionen am Aktienmarkt, wobei auf Dax-Kontrakte der Dax-Stand um 13 Uhr maßgeblich ist.

Als sehr schwach erwiesen sich Mercedes-Benz Group mit einem Kursverlust von 6,9% auf 54,96 Euro. Das Unternehmen gab eine Gewinnwarnung heraus und verwies dabei auf eine weitere Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds, vor allem in China. Die Analysten von Goldman Sachs betonten, das Ausmaß der Reduzierung der Ziele überrasche, denn das Unternehmen habe sich Ende Juli noch halbwegs zuversichtlich gezeigt.

Die Gewinnwarnungen von Mercedes schlug auch auf die Aktienkurse von anderen Autoherstellern durch. So gaben Porsche AG um 5,5% auf 65 Euro nach, Volkswagen-Vorzüge um 2,6% auf 96,90 Euro und BMW um 3,1% auf 73,76 Euro. Die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) merkten an: „Eine Fortsetzung der Rekordjagd beim Dax erscheint vor dem Hintergrund der schwachen Verfassung des bedeutenden Automobilsektors nur schwer vorstellbar.“

Unter Druck geriet auch der Motorenhersteller Deutz. Der Kurs ging um 3,8% auf 4,53 Euro zurück. Das Unternehmen wechselt seinen Finanzvorstand aus.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen war zum Mittag mit 2,188% gegenüber Vortrag praktisch unverändert. Auf Wochensicht ergibt sich jedoch ein Anstieg um 4 Basispunkte. Die zweijährige Laufzeit kommt aktuell auf einen Satz von 2,21%. Damit ergibt sich nach wie vor eine wenn auch minimale Inversion der Zinsstrukturkurve, was Rezessionsgefahr anzeigt.

Am Devisenmarkt gab die japanische Währung deutlich nach. Sie büßte 0,9% auf 143,93 Yen je Dollar ein. Der Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, gab keinen klaren Hinweis, ob es in den kommenden Monaten eine Zinserhöhung geben wird. Die Analysten der Nordea Bank sagten, sie hätten mit der Ankündigung einer weiteren Zinserhöhung gerechnet. Der Euro war zum Mittag unverändert gegenüber Vortag mit 1,1161 Dollar. Das britische Pfund verzeichnete einen nur unbedeutenden Anstieg von 0,1% auf 1,3296 Dollar.

Nach dem Anstieg vom Vortag gab der Ölpreis wieder leicht nach. Die Sorte Brent Crude verbilligte sich um 0,3% auf 74,64 Dollar.