Ungeachtet der Schieflage eines US-Hedgefonds und möglicher weiterer Lockdown-Maßnahmen hat der Deutsche Aktienindex zum Wochenbeginn einen neuen Rekord erreicht. Am Nachmittag erzielte der Dax 14854 Punkte. Den Handel beendete der Index mit einem Gewinn von 0,5% bei 14818 Punkten.

Gebeutelt wurden die Finanzwerte durch die Turbulenzen rund um die Probleme eines Hedgefonds. Die Deutsche Bankbüßte bis zum Abend 3,3% ein und fiel auf 10,14 Euro. Sie soll ebenfalls von der Schieflage des Hedgefonds Archegos betroffen sein, allerdings weniger stark als die Wettbewerber, hieß es bei der Nachrichtenagentur Reuters. Wesentlich stärker traf es Credit Suisse und Nomura, deren Aktien um mehr als 15% einbrachen.

Unter den Dax-Werten liefen erneut die Autoaktien besonders gut. Zu Wochenbeginn stiegen Volkswagen um 0,8% auf 229,75 Euro. BMW kletterten um 2,2% auf 85,60 Euro. Das Analysehaus Jefferies sieht bei den Papieren dieser Autobauer noch Luft nach oben. VW und BMW hatten in den vergangenen Wochen mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen geglänzt. Experten sind überzeugt, dass sich etablierte Konzerne beim Übergang zur Elektromobilität gegen Neulinge gut zur Wehr setzen können. Die Bewertung der Aktien dürfte weiter anziehen. Die US-Bank J.P. Morgan hat aktuelle Marktdaten von BMW zu Absatzzahlen und Preisen zum Anlass genommen, die Ergebnisprognosen für 2021 und 2022 zu erhöhen.

Unter Druck kamen erneut die Wohnimmobiliengesellschaften. Die Deutsche Wohnen notierte mit 39,46 Euro und verlor damit 2,5%. Damit geht es seit einigen Tagen abwärts. Die Bürgerinitiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ hatte bekannt gegeben, dass sie innerhalb eines Monats 50000 Unterschriften gesammelt habe. Sie setzt sich dafür ein, Immobilienunternehmen mit mehr als 3000 Wohnungen zu enteignen. So soll der Anstieg der Mieten gestoppt werden. Bei der Deutschen Wohnen belastet zudem der Mietendeckel. Zu den Verlierern des Tages zählten auch Vonovia, die um 0,4% auf 55,60 Euro fielen. Diese Aktie hat sich seit Längerem schwächer entwickelt als der Dax.

Unter den Nebenwerten fiel der MDax-Wert Wacker Chemie mit einem Plus von 2,2% auf 118,90 Euro auf. Das Unternehmen profitierte von einer Empfehlung von Barclays. Insgesamt entwickelten sich die Nebenwerte aber schwächer als die Blue Chips. Der MDax fiel um 0,4% auf 31461 Zähler. Damit liegt der Index rund 1600 Punkte unter seinem am 16. Februar erreichten Rekord. Der SDax verlor 0,3%.