Dax und Bitcoin erreichen Rekordhochs am Tag der Trump-Amtseinführung
Finanzmärkte
Rekordhochs am Tag der Amtseinführung
Dax steigt erstmals über 21.000 Punkte – Bitcoin wegen Trump-Hoffnungen so teuer wie
ku Frankfurt
Europas Politiker machen sich erhebliche Sorgen wegen des Machtwechsels in Washington und einer möglicherweise turbulenten Präsidentschaft von Donald Trump, für die Anleger am deutschen Aktienmarkt gilt das aber nicht. Sie sind in Feierstimmung und haben den Dax am Tag der Amtseinführung Trumps auf ein Allzeithoch von 21.055 Punkte getrieben. Danach setzten allerdings leichte Gewinnmitnahmen ein und der Dax beendete den Handel später zu 20.990 Punkten, was nur noch einem Plus von 0,4% entspricht.
Insbesondere für die deutsche Wirtschaft wäre zwar ein drohender Zoll-Krieg mit den USA sehr negativ. Allerdings sind die Unternehmen im Dax international aufgestellt, sie erzielen im Schnitt nur noch rund 19% ihrer Erlöse in Deutschland. In den USA fand übrigens am Montag kein Handel in Aktien und Anleihen statt, und zwar wegen des Martin-Luther-King-Gedenktags.
Hoffnung auf Unterstützung durch Trump
Ein Rekordhoch markierte auch die Kryptowährung Bitcoin mit 109.072 Dollar. Es wird erwartet, dass Trump Kryptowährungen erheblich fördern wird, nachdem die Securities and Exchange Commission (SEC) in der Amtszeit Biden Bitcoin & Co. sehr reserviert gegenüber stand. Trump hat auch vor wenigen Tagen ein eigenes Meme Coin gestartet, das binnen ganz kurzer Zeit einen Kursanstieg von rund 19.000% erfuhr. Dann jedoch gab Trumps Gattin Melania Trump ihr eigenes Meme Coin heraus, was dazu führte, dass Trumps Meme Coin rund 50% einbüßte. Trumps Sohn Eric, der die Geschäftsaktivitäten der Familie leitet, sagte dazu, dieses Angebot sei Teil eines neuen und wachsenden Geschäftssektor, in den die Familie eingestiegen sei. Meme Coins sind eine Untergruppe von Kryptowährungen, die als eine Art digitaler Gedenkmünzen gedacht sind und die keinerlei inneren Wert aufweisen.
Mehr Geld für Verteidigung
Sehr fest zeigten sich am europäischen Aktienmarkt am Montag Rheinmetall, die ein Allzeithoch von 706,20 Euro markierten und damit erstmals über die Marke von 700 Euro kletterten. Die Aktie, die 2024 bereits die zweitstärkste Aktie im Dax war, führt den deutschen Leitindex 2025 an mit einem Kursanstieg seit Anfang des Monats von bereits knapp 14%. Der neue US-Präsident Trump fordert von den Nato-Mitgliedsländern, dass diese ihre Rüstungsausgaben auf 5% ihres Bruttoinlandsprodukt anheben, was allein für Deutschland auf die Riesensumme von mehr als 200 Mrd. Euro hinauslaufen würde. Anleger hoffen daher auf einen weiteren warmen Regen für die Rüstungskonzerne. Zu den Gewinnern gehörten auch Hensoldt mit einem Anstieg von zeitweise 3% sowie Renk mit einem Plus von bis zu 3,7%. Airbus zogen bis zu 2% an. Um bis zu 9% befestigten sich Lanxess. Das Unternehmen teilte mit, das bereinigte operative Ergebnis für das vierte Quartal werde bei 159 Mill. Euro liegen, damit deutlich über den Markterwartungen liegen. Allerdings ist davon die Rede, dass es vorgezogene Bestellungen von Kunden gegeben habe. Das konjunkturelle Umfeld habe sich nicht geändert. Siemens Energy ermäßigten sich um mehr als 3%. Die Analysten der UBS raten zum Verkauf der Aktie. Commerzbank kletterten um knapp 3%. Die Financial Times berichtete, das Institut plane einen umfangreichen Stellenabbau.
Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro, der in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gefallen war, etwas erholt. Die Gemeinschaftswährung stieg um immerhin 1,2% auf 1,0393 Dollar an. Die Währungsanalysten von Goldman Sachs rechnen damit, dass die Trump-Politik den Greenback langfristig stärken wird. Sie warnen allerdings, dass die Angst vor neuen US-Zöllen kurzfristig den Dollar drücken könnte.
Wohl vorerst keine Krieg gegen den Iran
Am Tag der Amtseinführung Trumps gab der Brent-Ölpreis deutlich nach. Er sank um 1,2% auf 79,82 Dollar je Barrel. Inzwischen ist klar geworden, dass Trump kein Interesse an einem Krieg gegen den Iran hat. Allerdings wird mit neuen Sanktionen Trumps gerechnet.