Dax verliert 0,5 Prozent
Auch am Faschingsdienstag ist das Geschäft an den europäischen Aktienmärkten ruhig verlaufen. Doch kamen nach Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Frankreich neuerliche Konjunktursorgen auf. Zudem rechnen viele Marktteilnehmer nach dem festen Jahresauftakt nun zunächst einmal mit einer Korrektur an den Aktienmärkten, zumal die Notenbanken in den kommenden Monaten erst einmal weiter straffen dürften. Der Dax verlor 0,5% auf 15398 Punkte. Der MDax gab 0,3% auf 28710 Zähler ab. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,5% auf 4250 Punkte.
Im aktuellen Monthly Investment Brief beleuchtet Laurent Denize, CIO von Oddo BHF Asset Management, wo sich nach dem jüngsten Kursanstieg nun neue Chancen bieten und wo Risiken drohen. Der Angebotsschock des Jahres 2022 dürfte nach Meinung von Denize zu einer Stagflation im Jahr 2023 führen. „Die Aussichten für die Eurozone haben sich jedoch zuletzt deutlich aufgehellt“, so Denize. Eine schwere Energiekrise könne mit hoher Wahrscheinlichkeit zumindest in diesem Winter abgewendet werden. Außerdem dürfte sich der überraschende Entschluss der chinesischen Regierung im Dezember, die Null-Covid-Politik zu beenden, positiv auf das globale Wachstum auswirken. Der Euro dürfte dem Chefanlagestrategen zufolge gegenüber dem Dollar aufwerten, da die Zinsdifferenzen zwischen dem Dollar-Raum und der Eurozone sinken dürften. Denize wörtlich: „Wir bevorzugen derzeit europäische gegenüber amerikanischen Aktien.“
Der Versorgungssektor profitierte von guten Geschäftszahlen des französischen Energiekonzerns Engie. Im Dax gewannen RWE-Stämme 2,1% auf 40,39 Euro. Eon verbesserten sich um 0,2% auf 10,24 Euro.
Hingegen büßten Siemens Energy 2,6% auf 18,42 Euro und Sartorius-Vorzüge 2,1% auf 420 Euro ein. Online-Modehändler Zalando will einige Hundert Stellen streichen, wie die Zalando-Chefs Robert Gentz und David Schneider nach Angaben von dpa-afx in einem Brief an die Mitarbeiter ankündigten. Die Zalando-Aktie ermäßigte sich um 1,9% auf 39,11 Euro. Die im Dax mit Vorzugsaktien vertretene Porsche SE hat ein Schuldscheindarlehen im Volumen von rund 2,7 Mrd. Euro erfolgreich platziert. Mit dem Schuldschein finanziert die Porsche SE einen wesentlichen Teil der Brückenfinanzierung, die für den Erwerb von Stammaktien der ebenfalls mit Vorzugsaktien im Dax vertretenen Porsche AG aufgenommen wurde. Trotz dieser eigentlich positiven Meldung ermäßigten sich Porsche-SE-Vorzüge um 1,3% auf 54,86 Euro. Die Vorzugsaktien der Porsche AG gaben 1,1% auf 113,30 Euro nach. Und die ebenfalls im Dax vertretenen VW-Vorzüge ermäßigten sich um 1,2% auf 131,68 Euro. Die nicht im Dax vertretenen VW-Stämme, an denen die Porsche SE die Mehrheit hält, verloren 1,4% auf 165,45 Euro.
Nach Zahlen zog die Aktie des Telekomausrüsters Adtran deutlich an, fiel dann am Nachmittag aber wieder zurück. Adtran schlossen 0,7% ermäßigt auf 15,60 Euro.