Dax verliert 1,7 Prozent
wrü Frankfurt
Nach schwachen Vorgaben aus den USA ist es an den europäischen Aktienmärkten zu der bereits seit Tagen erwarteten Konsolidierung gekommen. Am Vortag waren in Amerika nach entsprechenden Konjunkturdaten Sorgen vor einer Rezession wieder erwacht. Auch die Erwartungen, dass die EZB ihr Straffungstempo bald deutlich bremst, gingen durch Äußerungen von Notenbankern zurück. Zudem gilt insbesondere der deutsche Markt nach den deutlichen Gewinnen zu Jahresbeginn als heiß gelaufen. Insofern gilt die Korrektur auch nicht als überraschend. Der Dax fiel wieder unter die Marke von 15000 Punkten und gab 1,7% auf 14 920 Zähler ab. Der MDax verlor 2,5% auf 28100 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 1,9% auf 4094 Zähler.
Die Do Investment AG hat Anfang dieser Woche Gewinne an den europäischen Aktienmärkten mitgenommen. „Wir gehen nicht davon aus, dass der Aktienmarkt kurzfristig auf neue Tiefststände kollabiert“, so Senior Portfoliomanager David Wehner. Vielmehr könne man sich sehr gut vorstellen, dass der Aktienmarkt nach der Neujahrs-Euphorie aufgrund von Gewinnmitnahmen korrigiere und danach durchaus Potenzial biete, weitere neue Jahreshöchststände auszuprägen.
Im Dax litten Continental weiter unter den am Dienstagabend veröffentlichten Zahlen und gaben 5,4% auf 62,60 Euro ab. Bei der Deutschen Post sorgte der Streikaufruf von Verdi für Unsicherheit, die Aktie gab um 3,4% auf 39,33 Euro nach. Zalando büßten 4,3% auf 40,95 Euro ein.
Linde, die sich ja demnächst von einer Notierung an der Frankfurter Börse und damit vom Dax verabschieden werden, gaben 1,3% auf 298,45 Euro ab. Die Baader Bank stuft Linde weiterhin mit „Reduce“ bei einem Kursziel von 280 Euro ein. Die Entscheidung zum Rückzug aus dem Dax könnte zu einem kurzfristigen Überhang an Aktien führen, so Analyst Markus Mayer in einer aktuellen Studie. Er ist aber gegenüber der Linde-Aktie vorsichtig, weil negative spätzyklische Effekte weder in den Markteinschätzungen noch in der Bewertung von Linde berücksichtigt seien. Unter den Industriegas-Anbietern bevorzugt er Air Liquide.
In einer Studie zu Immobilienaktien hat Deutsche Bank Research ihr Kursziel für Vonovia von 34 auf 27 Euro und für Aroundtown von 3 auf 2,50 Euro gesenkt. Vonovia verloren 3,4% auf 26,15 Euro und Aroundtown 6,6% auf 2,68 Euro.
Auto1 Group verloren nach einer Abstufung durch Analysten 14,2% auf 7,99 Euro. Suse gaben nach Zahlen 4,8% auf 17,14 Euro ab. Salzgitter ermäßigten sich um 6,8% auf 34,38 Euro.
