Märkte am AbendVor der Powell-Rede am Freitag

Dax verzeichnet leichten Anstieg

In Erwartungen der Rede des amerikanischen Notenbankchefs Jerome Powell am Freitag hielten sich Anleger am Aktienmarkt am Donnerstag zurück. Der Dax verzeichnete gleichwohl einen Anstieg, er hat inzwischen das in der Korrektur verlorene Terrain zurückerobert.

Dax verzeichnet leichten Anstieg

Vor der wichtigen geldpolitischen Rede von Fed-Chairman Jerome Powell am Freitag haben sich die Akteure am europäischen Aktienmarkt am Donnerstag ein wenig zurückgehalten. Der Dax verzeichnete am Abend einen leichten Anstieg von 0,2% auf 18.493 Punkte. Damit hat der Dax nun aber immerhin wieder das Niveau vom Juli erreicht, dem Zeitpunkt bevor umfangreiche Verluste einsetzten, die das Marktbarometer um rund 1.500 Indexpunkte drückten. Der Euro Stoxx 50 verharrte ungefähr auf Vortagsniveau mit 4.886 Zähler.

Von der Powell-Rede am Freitag erhoffen sich die Marktteilnehmer mehr Klarheit, wie stark die Zinssenkungen der Fed ausfallen werden. Händlern zufolge werden drei Zinssenkungen erwartet, darunter möglicherweise ein großer Zinsschritt um 50 Basispunkte. Sollten Hinweise ausbleiben, die diese Perspektive bestätigen, sind nach Einschätzung von Marktteilnehmern Verluste auf breiterer Front möglich. Gemäß den Fed Funds Futures wird die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits anlässlich der Zinssitzung der Fed am 17./18. September zu einem großen Zinsschritt von 50 Basispunkten kommt, von den Marktteilnehmern aktuell mit 27% veranschlagt.

Freundliche Konjunkturdaten

Derweil gab es positive Konjunkturdaten aus der Eurozone. Der von S&P Global berechnete zusammengefasste Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie und den Dienstleistungssektor der Eurozone kletterte deutlicher über die Marke von 50 Punkten, die Expansion anzeigt, als erwartet.

Gesucht waren am Donnerstag Deutsche Bank, die sich um 4% auf 14,57 Euro befestigten. Das Institut einigte sich im Streit mit früheren Aktionären der Postbank. Die Einigung habe voraussichtlich einen positiven Effekt auf das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal, teilt die Bank mit. Mit 80 Klägern, die 60% aller Forderungen vertreten, sei ein Vergleich zu 31 Euro je Aktie geschlossen worden. Die Kläger hatten ursprünglich 57,25 Euro je Aktie verlangt. Im Gefolge der Deutschen Bank legten Commerzbank um 2,1% auf 12,98 Zähler zu.

Der Aktienkurs des Veranstalters und Eintrittskartenverkäufers CTS Eventim kam auf einen deutlichen Anstieg von 5,8% auf 87,25 Euro. Das zweite Quartal ist positiv verlaufen und das Management zeigt sich nun für den Rest des Jahres optimistischer. Bei Hellofresh sorgte der Einstieg des Investors Active Ownership Capital für einen Kursanstieg von 4,6% auf 7,66 Euro.

Goldpreis unter Rekordhoch

Der Goldpreis entfernte sich von dem am Montag markierten Allzeithoch von 2.531,60 Dollar je Feinunze. Am Abend wurde das Edelmetall zu 2.479,74 Dollar gehandelt, ein Minus von 1,3% gegenüber dem Niveau vom Mittwoch. Die Analysten der Citigroup wiesen auf eine Verlangsamung der Goldkäufe in China durch Konsumenten über die Sommermonate hin.

Am Devisenmarkt hielt sich der Euro zunächst in der Nähe seines am Mittwoch markierten Jahreshochs, gab aber im Tagesverlauf nach. Die Gemeinschaftswährung wurde am abend zu 1,1109 Dollar gehandelt, ein Minus von 0,4% gegenüber Vorabend. Das britische Pfund hielt sich mit 1,31 Dollar in der Nähe seines am Vortag markierten 13-Monats-Hoch von 1,31195 Dollar. Der Greenback zeigte sich auch gegenüber anderen Währungen fester. Revidierten Daten der US-Regierung ist zu entnehmen, dass im laufenden Jahr weniger neue Jobs in den USA geschaffen wurden als bisher gedacht.

Erdöl verteuert sich

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude kletterte am Donnerstag nach fünf Tagen mit Rückgängen. Die Notierung lag am Abend bei 77,19 Dollar je Barrel, ein deutliches Plus von 1,5%. Händlern zufolge lasten derzeit Konjunktursorgen auf dem Preis. Am Markt gibt es nach wie vor Bedenken wegen der konjunkturellen Entwicklung in China und in den USA. Allerdings reagierte der Markt auch darauf, dass Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen ein weiteres Mal gescheitert sind, womit die Gefahr eine Eskalation des Kriegs in Nahost weiterhin gegeben ist.