Dax vor Fed-Entscheid fest
wrü Frankfurt
Angesichts der Teilmobilmachung in Russland haben die europäischen Aktienmärkte zunächst leichter gestartet. Ohnehin herrschte vor dem Zinsentscheid der Fed am Mittwoch Zurückhaltung bei den Marktteilnehmern. Doch verbesserte sich der Dax dann im Verlauf, zumal auch die US-Märkte freundlich eröffneten. Der Dax schloss 0,8% verbessert auf 12767 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gewann 0,7% auf 3492 Zähler.
Angesichts der Leitzinserhöhungen zahlreicher Notenbanken sowie der neuerlichen Eskalation Russlands im Krieg gegen die Ukraine raten die meisten Strategen unverändert zur Vorsicht an den Aktienmärkten. Doch nun will man erst einmal den Zinsschritt der Fed und die Ausführungen von US-Notenbankchef Jerome Powell abwarten.
In der Energiekrise hat die Bundesregierung die Übernahme von Uniper angekündigt. Das Stabilisierungspaket umfasst eine Kapitalerhöhung zu 1,70 Euro je Aktie, die ausschließlich vom Bund gezeichnet wird. Darüber hinaus soll der Bund die derzeit von der finnischen Fortum gehaltenen Uniper-Aktien für 1,70 Euro je Aktie erwerben. Insgesamt führt das zu einer Beteiligung des Bundes an Uniper von rund 99%, teilt Uniper mit. Derweil mutiert die Uniper-Aktie an der Börse immer mehr in Richtung Penny Stock. Uniper verloren 25,3% auf 3,12 Euro. Hingegen gewannen Fortum in Helsinki 9,5% auf 13,25 Euro.
Derweil strahlte die Teilmobilmachung Russlands auf die Rüstungsaktien aus, deren Kurse deutlich zulegten. So gewannen Rheinmetall 9,3% auf 164,45 Euro und Hensoldt 10,7% auf 22 Euro.
Auf der anderen Seite fielen Luftfahrtwerte zurück. Lufthansa ermäßigten sich um 3,1% auf 5,92 Euro und Fraport um 2,9% auf 43,28 Euro. Auch die RTL Group büßte 3,7% auf 33,20 Euro ein.
Im Dax gaben Deutsche Bank 1,8% auf 8,82 Euro und Fresenius 2,2% auf 23,37 Euro ab. Deutsche Post verloren 1,9% auf 32,49 Euro. Goldman Sachs hat die Aktie von „Buy“ auf nur noch „Neutral“ herabgestuft und das Kursziel von 55 auf 38 Euro gesenkt. Analyst Patrick Creuset geht nun davon aus, dass die Profitabilität des Logistiksektors im dritten Quartal ihren Höhepunkt erreicht. Er rechnet mit einem mehrjährigen Abwärtszyklus und einer neuen Normalität, die schlechter sein könnte als 2019 vor der Pandemie.
Hingegen hat Goldman Sachs Vonovia auf ihrer „Conviction Buy List“ belassen. Auf einer Investorenkonferenz seien die Manager der deutschen Immobilienkonzerne optimistischer als der Markt gewesen, was die Abwärtsrisiken der Bewertungen betrifft. Sie hielten auch Mietsteigerungen für möglich. Vonovia gewannen 0,2% auf 23,30 Euro.