Aktienmarkt

Dax zeigt sich volatil

Europas Aktienmärkte sind trotz Gegenwinds durch einen festeren Euro positiv in die Woche gestartet. Im Verlauf legte der Dax allerdings deutliche Schwankungen hin. Unter Druck gerieten die Papiere von Siemens Gamesa.

Dax zeigt sich volatil

xaw Frankfurt

Europas Aktienmärkte haben sich am Montag unter ausgeprägter Volatilität befestigt. Der Dax legte im frühen Handel zunächst um 1% zu, bevor er zwischenzeitlich sogar ins Minus rutschte und schließlich mit einem Plus von 0,7% auf 15236 Punkten aus dem Handel ging. Auch der Euro Stoxx50 rutschte im Verlauf des Vormittags ab, um schließlich doch noch mit soliden Kursgewinnen von 0,5% auf 3400 Zählern zu schließen.

Gegenwind für die europäischen Indizes mit ihrem hohen Gewicht exportorientierter Titel entstand zwischenzeitlich durch die festere Entwicklung des Euro. Für Auftrieb sorgten dagegen die deutlich besser als erwartet ausgefallenen deutschen Einzelhandelsumsätze für März. Auch dass der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Euroraum Rekordniveau erreichte, schürte die Hoffnung der Anleger auf eine baldige wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie. Allerdings wecken Lieferengpässe in der Industrie bei gleichzeitig anziehenden Auftragseingängen auch Sorgen vor einer Inflationsbeschleunigung.

Vorerst bestimmen aber Unternehmensnachrichten die Diskussion an Europas Börsen. So gehörten Siemens mit einem Plus von 1,5% auf 140,84 Euro zu den Gewinnern im Dax, nachdem die Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt hatte. Sie profitierte von der hohen Nachfrage nach Covid-19-Antigenschnelltests und erhöhte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Die im MDax notierte Aktie von Siemens Healthineers legte um 2% auf 48,42 Euro zu.

Das Papier des Dax-Mitglieds Siemens Energy gewann 0,8% auf 28,03 Euro und wurde dabei vom Windturbinenhersteller Siemens Gamesa gebremst, dessen Aktie in Madrid um 3,9% auf 28,93 Euro nachgab. Das Unternehmen senkte die Jahresziele, die Analysten der Credit Suisse mahnen zu schnellen Kostensenkungen – andernfalls würden die Gewinnmargen für die kommenden ein bis zwei Jahre unter Druck bleiben. Auch die Aktie des Konkurrenten Nordex, die mit einem Minus von 4,4% auf 23 Euro Schlusslicht im MDax war, litt unter dem Ausblick von Siemens Gamesa.

Lufthansa legten indes um 2,6% auf 11,02 Euro zu. Konzernchef Carsten Spohr hatte angekündigt, gemeinsam mit der Tochter Eurowings im Sommer mehr als 100 Urlaubsziele anfliegen zu wollen. Die Analystenstimmung für die Fluggesellschaft bleibt aber unterkühlt. Independent Research empfiehlt Lufthansa zum Verkauf und senkte das Kursziel von 10,10 auf 9,90 Euro. Die Nettofinanzverschuldung werde vorerst steigen, der Konzern befinde sich nach wie vor in einem Wettlauf zwischen Markterholung und anhaltender Erosion der Bilanz.

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