Märkte am MittagTrump-Drohungen zeigen Wirkung am Aktienmarkt

Drohender Handelskrieg und Konjunktursorgen belasten den Dax

Die Angst vor einem Handelskrieg mit den USA und Konjunktursorgen drücken den Dax. Der Ölpreis ist derweil nach den neuesten harten US-Sanktionen gegen russisches Öl weiter deutlich auf ein Viermonatshoch gestiegen.

Drohender Handelskrieg und Konjunktursorgen belasten den Dax

Sorgen wegen der Konjunkturentwicklung in Europa und insbesondere Deutschland, aber auch Ängste werden der Handelspolitik der kommenden Trump-Administration halten den Aktienmarkt weiter im Griff. Zudem belastet der zuletzt aufgrund neuer Sanktionen der Biden-Administration gegen russisches Öl stark gestiegene Ölpreis. Der Dax verzeichnet zum Mittag ein Minus von 0,6% auf 20.089 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,9% auf 4.933 Zähler. Am Markt hieß es, die freundlich ausgefallenen US-Konjunkturdaten vom Freitag würden auch die Stimmung am europäischen Markt dämpfen, weil die Wahrscheinlichkeit für US-Zinssenkungen weiter sinke.

Porsche trotz Absatzschwäche gesucht

Fest zeigten sich am Aktienmarkt Porsche AG mit einem Aufschlag von 2,2% auf 60,20 Punkte. Der Sportwagenhersteller veröffentlichte Absatzzahlen. Danach ist zwar der Absatz in China 2024 um 28% eingebrochen. Allerdings ergab sich in Europa ein Plus von 8%.

Die Titel des Außenwerbespezialisten Ströer verteuerten sich um weitere 1,1% auf 55,70 Euro, nachdem es am Freitag bereits einen Kurssprung um rund 20% gegeben hatte. Ströer will sein Hauptgeschäft Außenwerbung veräußern. Es gebe erste Angebote von Finanzinvestoren, hieß es.

Aixtron gemieden

Aixtron gaben hingegen um 7% auf 13,93 Euro nach. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser nahmen ihre Kaufempfehlung zurück. Dies setzte auch Infineon zu, die sich um 2,8% auf 31,32 Euro ermäßigten. Europäische Chiphersteller wie Infineon gelten auch als Leidtragende möglicher amerikanischer Zölle.

Nach einer Kaufempfehlung des US-Analysehauses Jefferies kletterten SMA Solar um 7,3% auf 15,84 Euro. Die Analysten raten auch zu PVA Tepla, die ein Plus von 5,9% auf 15,06 Euro aufwiesen. Beide Aktien wiesen inzwischen attraktive Chance-Risiko-Profile auf, betonten die Analysten.

Greenback weiter fest, Euro unter Druck

Am Devisenmarkt zeigte sich weiterhin der Greenback fest, angetrieben durch die Aussicht auf weniger Zinssenkungen durch die Fed und durch die Perspektive von umfangreichen Zöllen gegen Produkte aus China und Europa. Am Freitag waren die Zahlen vom US-Aarbeitsmarkt überraschend positiv ausgefallen, es hatte ein deutliches Jobwachstum gegeben. Der Euro fiel am Montag zeitweise unter 1,02 Dollar bis auf ein Tief von 1,0179 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit November. Später wurde die Gemeinschaftswährung dann für 1,0201 Dollar gehandelt, ein Minus von 0,4%.

Zu den größten Verlierern am Devisenmarkt gehörte das britische Pfund. Es reduzierte sich um 0,5% auf 1,213 Dollar. Zuvor war es mit 1,2103 Dollar auf den niedrigsten Stand seit 14 Monaten gefallen. Der australische Dollar markierte mit 0,6137 US-Dollar den schwächsten Stand seit April 2020, während der neuseeländische Dollar gegenüber dem Greenback mit 0,5553 US-Dollar so tief stand wie seit fast zwei Jahren nicht mehr.

Japans Währung fester

Die japanische Währung erwies sich hingegen als fester. Sie kletterte um 0,2% auf 157,31 Yen je Dollar. Sie profierte von der Erwartung, dass die Bank of Japan anläßlich der Zinssitzung in diesem Monat ihre Erwartungen hinsichtlich der Inflationsentwicklung anheben könnte.

US-Sanktionen treiben Ölpreis stark an

Neue umfassende Sanktionen der Biden-Administration gegen russisches Öl hatten bereits am Freitag für einen Anstieg der Notierung der wichtigsten Ölsorte Brent Crude um 4% gesorgt. Nun gab es am Montag einen weiteren Preisschub auf bis zu 81,68 Dollar je Barrel, damit auf das höchste Niveau seit vier Monaten. Erwartet wird, dass die harten US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne wie Gazprom Neft und Surgutneftegaz sowie gegen 183 Tankschiffe dafür sorgen könnten, dass wichtige Abnehmer wie China und Indien verstärkt auf Öl aus dem Nahen Osten wechseln könnten. Es gebe am Markt ernste Sorgen hinsichtlich Lieferschwierigkeiten und Knappheit. US-Präsident Biden hatte eingeräumt, dass der Ölpreis und die Energiekosten für US-Konsumenten aufgrund der nur wenige Tage vor dem Ende seiner Amtszeit verhängten Sanktionen steigen könnten. Russland werde aber härter getroffen, zeigte sich Biden zuversichtlich.