Euro fällt erstmals seit 20 Jahren unter 1,02 Dollar
xaw Frankfurt
Der Euro ist am Mittwoch erstmals seit 20 Jahren unter die Marke von 1,02 Dollar gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung rutschte bis auf 1,0162 Dollar ab, am Abend wurde sie dann zu 1,0185 Dollar gehandelt – dies bedeutete ein Minus von 0,8% gegenüber dem Vortag.
Vor allem die Sorge vor einem Stopp russischer Erdgaslieferungen belastete den Euro weiterhin. So betonten die Analysten der Commerzbank, die Devisenmärkte hätten das Szenario einer Gaskrise in den vergangenen Tagen zunehmend eingepreist. Eine solche Notlage impliziere einen Rückgang des Euro-Dollar-Wechselkurses auf Niveaus unterhalb der Parität.
Hinzu kommen geldpolitische Unterschiede: Während die Federal Reserve bereits deutliche kontraktive Maßnahmen ergriffen hat, steht eine Leitzinserhöhung der EZB im laufenden Monat erst noch bevor.
Der Rubel zeigte sich unterdessen volatil. Bereits am Vortag war die russische Valuta nach einer monatelangen Aufwertung eingebrochen. Zur Wochenmitte wurde der Dollar zeitweise mit einem Plus von 12,5% zu 67,50 Rubel gehandelt, am Abend notierte er dann zu 62,2975 Rubel. Damit war die russische Währung noch immer deutlich teurer als vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Hintergrund sind Beschränkungen im Devisenhandel und Sanktionen, die Russlands Importe beschränken.