Devisenmarkt

Euro fällt unter die Marke von 1,05 Dollar

Der Euro ist gegenüber dem Dollar am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit Januar 2017 gefallen. Unterdessen rutschte der Yen auf ein 20-Jahres-Tief ab.

Euro fällt unter die Marke von 1,05 Dollar

xaw Frankfurt

Der Euro ist am Donnerstag unter die Marke von 1,05 Dollar abgerutscht. Zeitweise notierte die europäische Gemeinschaftswährung zu 1,0470 Dollar und damit so niedrig wie seit Januar 2017 nicht mehr. Am Abend lag sie dann noch mit einem Tagesverlust von 0,6% bei 1,0498 Dollar. Der gegen einen Korb aus sechs Industrieländerwährungen gewichtete Dollar-Index legte im Gegenzug um 0,7% zu.

Die geopolitische Unsicherheit im Zuge des Ukraine-Kriegs treibt die Marktteilnehmer zunehmend in den Greenback. Hinzu kommt die restriktivere Geldpolitik der Federal Reserve, die bisher wesentlich energischere Straffungssignale aussendet als die Europäische Zentralbank. Dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal entgegen der Erwartungen der Ökonomen geschrumpft ist, änderte am Investorensentiment zunächst nichts. Stattdessen stand vor allem die Teuerung in Deutschland im Fokus der Marktakteure. Der Inflationsdruck verstärkte sich im April überraschend noch einmal.

Noch stärker als der Euro geriet der Yen unter Druck. Der Dollar kletterte am Donnerstag auf 131,24 Yen, was den höchsten Stand seit 20 Jahren bedeutete. Wie die europäische Gemeinschaftswährung wird auch die japanische Devise von der Aussicht auf eine geldpolitische Kontraktion in den USA belastet. Derweil gab die Bank of Japan bei ihrer Zinssitzung in der Nacht auf Donnerstag trotz der anziehenden Teuerung keine Hinweise auf eine Straffung.

Stattdessen versucht die Regierung in Tokio, die Inflation mittels staatlicher Subventionen einzudämmen. Am Mittwoch hatte sie ein neues Hilfspaket angekündigt, um die Ausgaben der Verbraucher für Kraftstoffe, Strom und andere Güter des täglichen Bedarfs zu lindern.