Die DWS-Aktie ist ein echtes Schnäppchen
Geld oder Brief
Die DWS-Aktie ist ein echtes Schnäppchen
Von Werner Rüppel, Frankfurt
Die im SDax vertretene DWS Group hat gerade für das Geschäftsjahr 2024 gute Zahlen vorgelegt. Dank Rekordzuflüssen im Passivsegment, sprich vor allem bei ETFs mit der Marke Xtrackers, hat der Assetmanager die Mittelzuflüsse von 25,7 Mrd. Euro im Vorjahr auf 32,9 Mrd. Euro gesteigert. Gleichzeitig sind die insgesamt verwalteten Gelder 2024 um 13% auf 1.012 Mrd. Euro geklettert. „Wir sind dankbar für das anhaltende Vertrauen unserer Kunden, das uns geholfen hat, unser verwaltetes Vermögen auf mehr als eine Billion Euro zu steigern“, erklärt denn auch CEO Stefan Hoops, dessen Vertrag um weiter drei Jahre bis 2028 verlängert wurde.
Auch im vierten Quartal haben die Erträge zugelegt, sodass die Gesamterträge im vergangenen Jahr um 6% auf 2,77 Mrd. Euro gestiegen sind. Da die DWS die Kosten im Griff hat und die Aufwand-Ertrag-Relation im vergangenen Jahr um 4,9 Prozentpunkte auf 65,4 Prozentpunkte gesenkt hat, ist das Konzernergebnis um 19% auf 655 Mill. Euro gestiegen. Entsprechend ist auch das Ergebnis je Aktie 2024 um 19% auf 3,28 Euro vorangekommen.
Dividendenaristokrat
Die DWS Group, an der die Mutter Deutsche Bank noch immer 79,5% hält, gilt seit jeher als bestes Pferd im Stall der Deutschen Bank. Das ist kein Wunder, ist die DWS doch als Vermögensverwalter gut positioniert und liefert steigende Erträge sowie vor allem stetig steigende Ausschüttungen an die Deutsche Bank.
Seit dem Börsengang im März 2018, der Ausgabepreis lag übrigens bei 32,50 Euro, hat die DWS stetig steigende Dividenden ausgezahlt und ist daher ein Dividendenaristokrat. Nachdem im vergangenen Jahr 2,10 Euro je Aktie sowie 4 Euro je Aktie als Sonderausschüttung gezahlt wurde, schlägt die Gesellschaft für das Geschäftsjahr eine höhere ordentliche Dividende von 2,20 Euro vor. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses, der am Donnerstag nach Veröffentlichung von Zahlen und Ausblick bis mittags um rund 4% auf 44,50 Euro geklettert ist, errechnet sich eine stattliche Dividendenrendite von stattlichen 4,9%.
Prognose über Konsens
Dass die DWS für 2024 gute Zahlen abliefert, war von den Analysten vorab erwartet worden. Positiv überrascht hat aber doch der Ausblick der Gesellschaft, der auch deutlich über den Erwartungen der Analysten liegt. „Wir bestätigen unsere ambitionierten Finanzziele für 2025 noch einmal", erklärt Hoops. „Gleichzeitig haben wir uns neue mittelfristige Ziele gesetzt.“ So bekräftigt die DWS für 2025 ihre Ziele eines Ergebnis je Aktie von 4,50 Euro, einer bereinigten Aufwand-Ertrag-Ration von unter 59% sowie einer Dividendenausschüttungsquote von etwa 65%. Das würde dann einer Dividende von 2,93 Euro je Aktie entsprechen. Der Analystenkonsens per Mitte Januar liegt für 2025 bei einem Gewinn je Aktie von 4,18 Euro und einer Dividende je Aktie von 2,71 Euro. Folglich dürften die Analysten ihre Prognosen sowie auch ihre Kursziele für die Aktie in den kommenden Tagen anheben.
Die DWS geht für das laufende Jahr von einem weiteren Wachstum der von ihr verwalteten Gelder aus, das zu höheren Managementgebühren führen dürfte. Gleichzeitig erwartet die Gesellschaft höhere Erträge aufgrund eines besseren Ausblicks für den Bereich Alternatives. „Die Performance- und Transaktionsgebühren sollten zwischen 4 und 7% der Gesamterträge liefern“, so der Ausblick. „Auch bei den sonstigen Erträgen wird davon ausgegangen, dass sie sich 2025 verbessern werden.“
Fokus auf Active ETFs
In der Analystenkonferenz hat Hoops übrigens zahlreiche Felder genannt, in denen die DWS kräftig wachsen will: Im Segment Passiv ohnehin, aber dort vor allem auch bei Active ETFs, wo die DWS ETF-Marke Xtrackers zahlreiche Produkte begeben will, im Bereich Private Credits in Kooperation mit der Mutter Deutsche Bank, bei Infrastrukturinvestments sowie regional mit Partnern in Asien, sprich in Japan, China und Indien.
Auch 2026 und 2027 wachsen
Neu sind die mittelfristigen Finanzziele der DWS für 2026 und 2027. In diesen Jahren strebt der Assetmanager ein Wachstum des Gewinns je Aktie von jeweils 10% und eine Dividendenausschüttungsquote von 65% an. Sollte dies gelingen, läge der Gewinn je Aktie 2027 bei etwa 5,45 Euro und die Dividende je Aktie bei 3,54 Euro. Die Mutter Deutsche Bank wird es freuen.
Vor dem Hintergrund dieser positiven Gewinn- und Ausschüttungsperspektiven erscheint die DWS-Aktie bei einem aktuellen Kurs von 44,50 Euro geradezu als Schnäppchen. Würde man dem Dividendenaristokraten, der zudem die Gewinne in den kommenden Jahren deutlich steigern dürfte, zum Beispiel ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 auf Basis eines Gewinns je Aktie von 4,50 Euro in 2025 zubilligen, würde sich ein Kursniveau von 58,50 Euro errechnen. Doch wird CEO Stefan Hoops auch liefern? Nach seiner Vertragsverlängerung bis 2028 wird er alles daran setzen und die von der DWS aufgezeigten Wachstumsperspektiven erscheinen realistisch.