Gewinnmitnahmen und schwache Zahlen drücken Dax
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Gewinnmitnahmen
und schwache Zahlen
drücken Dax
tom Frankfurt
Der deutsche Leitindex hat am Donnerstag kräftig Federn gelassen. Das in diesem Jahr bisher stark gelaufene Börsenbarometer wurde durch Gewinnmitnahmen gedrückt. Doch auch bei den Quartalszahlen konnten nicht alle Unternehmen überzeugen. Aus dem Handel ging der Dax mit einem Abschlag von 1,2% bei 22.999 Zählern. Damit rückt das Allzeithoch bei 23.476 Punkten ein Stück weit aus dem Blick. Und auch das Plus seit Jahresbeginn schrumpfte von einst 18 auf nun noch 15,6%. Noch stärkere Abschläge verbuchte am Donnerstag der MDax, der zuletzt aber auch noch besser als der Leitindex gelaufen war.
Neben Gewinnmitnahmen wirkten auch skeptische Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde zu Trumps Importzöllen und deren Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in der EU belastend für die Märkte. Lagarde warnte im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel vor den möglichen Folgen eines Handelskriegs mit den USA. Die Lage sei natürlich weiter im Fluss. „Allerdings legt die Analyse der EZB nahe, dass ein US-Zoll von 25% auf Importe aus Europa das Wachstum im Euroraum im ersten Jahr um etwa 0,3 Prozentpunkte verringern würde“, sagte sie. Sollte Europa mit einer Erhöhung von Zöllen auf US-Importe reagieren, würde sich dieser Wert Lagarde zufolge auf etwa 0,5 Prozentpunkte erhöhen.
Kasse machten Anleger naturgemäß hauptsächlich bei den größten Gewinnern den vergangenen Tage und Wochen. Zum größten Dax-Verlierer wurde so Rheinmetall. Ähnlich erging es Hensoldt im MDax und Renk im SDax. Daneben zählten am Donnerstag auch die Titel der Commerzbank und der Deutschen Bank zu den Verlierern. Die Bank-Aktien zählen nach dem Düsseldorfer Rüstungskonzern im Jahr 2025 zu den stärksten Werten im Leitindex.
Lanxess enttäuschen
Im MDax musste Rüstungsprofiteur Thyssenkrupp und Lanxess die größere Abschläge hinnehmen. Bei dem Spezialchemiekonzern beschleunigte sich damit der jüngste Abwärtstrend nach einer Rally, die Anfang März zu Ende ging. Chetan Udeshi von J.P. Morgan vermisst im ersten Quartal die Aussicht auf ein saisonal übliches Anspringen der Geschäfte. Auch der Ausblick der Kölner enttäuschte am Markt.
Noch stärkere Kurseinbrüche gab es im SDax, wo SGL Carbon und Deutz zeitweide prozentual zweistellige Abschläge hinnehmen mussten. Bei den Wiesbadenern enttäuschte die maue Prognose mit einem Umsatz- und Ergebnisrückgang. Die Aktie büßte daraufhin ihre Kursgewinne seit Mitte Februar mit einem Schlag wieder ein und sackte unter ihre 21-Tage-Linie. Beim Motorenbauer waren Gewinnmitnahmen für den deutlichen Kursrutsch verantwortlich.