Hochzinsanleihen

Investoren ziehen sich aus Junk Bonds zurück

Die abnehmende Risikofreude an den Finanzmärkten bremst auch Junk Bonds aus. Analysten rechnen mit einer erhöhten Volatilität im Segment der Hochzinsanleihen.

Investoren ziehen sich aus Junk Bonds zurück

xaw Frankfurt

Die Furcht vor einer noch aggressiveren geldpolitischen Straffung durch die Federal Reserve dämpft das Investoreninteresse an amerikanischen Junk Bonds. Der S&P US High Yield Corporate Bond Index, der die Performance Dollar-denominierter Hochzinsanleihen nachbildet, hat seit Jahresbeginn rund 10% an Wert verloren – nach einer leichten Erholung ab Anfang Juli liegt das Barometer seit Mitte August wieder im Abwärtstrend.

Die schwächere Entwicklung ist laut Analysten auf die allgemein abnehmende Risikofreude an den Finanzmärkten zurückzuführen. So haben die Prämien von Junk Bonds gegenüber US-Staatsanleihen, die zuvor fast den ganzen Sommer lang gesunken waren, zuletzt angezogen. Zum Handelsschluss am Dienstag lagen sie laut dem Informationsdienstleister Bloom­berg bei 4,54 Prozentpunkten und damit deutlich über dem Niveau von 4,08 Prozentpunkten, das sie noch anderthalb Wochen zuvor markiert hatten.

Blick nach Jackson Hole

Der Blick der Investoren richtet sich dabei auf das am Donnerstag beginnende Notenbankertreffen in Jackson Hole, bei dem weitere falkenhafte Töne vonseiten der Fed erwartet werden. Vor der nächsten Zinssitzung der Fed am 21. September stehen zudem weitere wichtige ökonomische Veröffentlichungen an: Am 2. September werden wichtige Arbeitsmarktdaten vorgelegt, für den 13. September sind frische Zahlen zur Teuerung angekündigt. Sollten diese ein negativeres Bild zeichnen als erwartet, dürften weitere große Zinsschritte durch die US-Notenbank laut Händlern unvermeidlich sein.

Allerdings melden sich auch optimistische Stimmen zu Wort. So sei infolge der im bisherigen Jahresverlauf schwächeren Primärmarktaktivität im Junk-Bond-Segment – die Zahl der Neuemissionen liegt rund 80% unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums – ein Ungleichgewicht entstanden, das die noch verfügbaren Titel attraktiver mache. Zudem seien große Unternehmen wie T-Mobile USA nach Ratinganhebungen aus dem Ramschbereich aufgestiegen, was das Angebot im Hochzinssegment zusätzlich verknappe – und überhaupt verfügten Junk-Bond-Emittenten im historischen Vergleich über hohe Ratings. Ungeachtet dessen rechnen Analysten mindestens bis zur nächsten Fed-Zinssitzung mit hoher Volatilität im Segment.

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