Märkte am AbendDax setzt Anstieg fort

Kurssprünge bei Varta und Aixtron

Der Dax hat am Freitag seinen Anstieg fortgesetzt. Kurssprünge gab es derweil bei Varta und Aixtron, während die Kryprowährung Bitcoin unter Druck geriet.

Kurssprünge bei Varta und Aixtron

Finanzmärkte

Kurssprünge bei Varta und Aixtron

Dax könnte sich in neuer Woche Allzeithoch nähern – Bitcoin schwach

ku Frankfurt

Dem Dax ist es vor dem Wochenende einigermaßen gelungen, seine positive Dynamik beizubehalten. Der Index verzeichnete am Freitag einen minimalen Anstieg von 0,1% auf 18.475 Punkte. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,2% auf 4.979 Zähler nach. Kaum einen Einfluss auf das Kursniveau an den europäischen Börsen hatte der Monatsbericht vom amerikanischen Arbeitsmarkt, der nach Einschätzung von Ökonomen gemischt ausfiel. Zwar wurden mehr zusätzliche Stellen geschaffen als erwartet, allerdings stieg die Arbeitslosenquote, und die Zahlen der beiden Vormonate wurden nach unten korrigiert. Kurssprünge gab es bei Varta und Aixtron.

Gemäß den Daten des amerikanischen Arbeitsministeriums wurden im Juni netto 206.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Die Konsensschätzung der US-Ökonomen lag bei 190.000 Jobs. Die Arbeitslosenquote, deren Berechnung auf separaten Daten beruht, stieg von 4,0% im Mai auf 4,1% im Juni.

Am Devisenmarkt hinterließ der erdrutschartige Sieg der oppositionellen Labour Party kaum Spuren. Das britische Pfund notierte mit 1,28035 Dollar etwas höher als am Vortag. Gegenüber der Gemeinschaftswährung kletterte es um 0,3% auf 1,1825 Euro. Ökonomen hatten betont, dass sich die politischen Programme von Labour und den Konservativen nur in Details unterscheiden. Auch am britischen Aktienmarkt gab es mit einem Minus des FTSE 100 von 0,5% auf 8.204 Punkte kaum Reaktionen. Händler verwiesen auch darauf, dass der Wahlausgang erwartet worden war.

Der Euro legte am Freitag gegenüber dem Greenback um 0,2% auf 1,0828 Dollar zu. Die Kryptowährung Bitcoin ist vor dem Wochenende auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gefallen. Am Abend wurde sie zu 56.350 Dollar gehandelt, ein Rückgang gegenüber Vortag um 3,4%. Ihr Tagestief markierte sie mit 53.562 Dollar. Marktteilnehmer sagten, es gehe die Sorge um, dass 47.228 Bitcoin aus dem Bestand der im Jahr 2014 bankrott gegangenen Bitcoin-Börse Mt. Gox mit einem Wert von mehr als 2,5 Mrd. Dollar in den Markt zurückkehren könnten. Laut den Konkursverwaltern soll die Rückzahlung an Gläubiger in diesem Monat beginnen. Analysten halten es für möglich, dass Bitcoin noch unter die Marke von 50.000 Dollar zurückfällt. Der Brent-Ölpreis erreichte mit in der Spitze 87,89 Dollar je Barrel den höchsten Stand seit April.

Einen Kurssprung von 19,1% auf 10,59 Euro vollführte die Aktie das Batterieherstellers Varta. Denn Varta hatte ad hoc mitgeteilt, sich in Gesprächen mit Porsche über ein Investment von Porsche im Geschäftsbereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen (V4Drive) zu befinden. Ein Abschluss könne laut Analysten als Befreiungsschlag für Varta gewertet werden. Varta leidet unter einem schlechter laufenden Geschäft mit Energiespeichern für Fotovoltaikanlagen sowie kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen für Kopfhörer. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie mehr als 45% an Wert eingebüßt.

Ein überraschend hoher Auftragseingang im Quartal hat den zuletzt unter Druck stehenden Kurs des Chipindustrieausrüsters Aixtron angetrieben. Die Aktie verzeichnete einen Kurssprung von 17,8% auf 22,23 Euro.

In der neuen Börsenwoche könnte der Dax nach Einschätzung vieler Aktienstrategen weiter zulegen und sich wieder seinem Allzeithoch von 18.893 Punkten nähern. Bereits am Ende der neuen Handelswoche startet in den USA die Berichtssaison mit den US-Großbanken, die ihre Zahlen vorlegen. Nach Einschätzung von Sven Streibel, Aktienstratege bei der DZ Bank, könnte der Aktienmarkt aufgrund der tendenziell dünneren Marktliquidität über die Sommermonate stärker auf geld- und geopolitische Themen reagieren. Am Sonntag findet die zweite Runde der französischen Parlamentswahlen statt, in der ersten Runde wurden lediglich 75 der insgesamt 577 Sitze der Nationalversammlung vergeben.