Leichte Erholung des Dax nach dem Deepseek-Schock
Nach den Verlusten des Vortags, die aufgrund des Erscheinens der leistungsfähigen und kostengünstigen chinesischen KI-Anwendungen Deepseek ausgelöst worden waren, ist das Sentiment am deutschen Aktienmarkt am Dienstag freundlicher. Der Dax verzeichnete bis zum Mittag einen Anstieg von 0,5% auf 21.398 Punkte, der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,4 % auf 5.210 Zähler.
Siemens Energy legen wieder zu
Siemens Energy als mit Abstand größter Verlierer des Vortags setzte zu einer deutlichen Erholung an. Die Aktie kletterte um 5,5% auf 50,96 Euro. Dazu trug bei, dass das Unternehmen überraschend gute Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt hat. Das Unternehmen geht nun davon aus, die bisherige Prognose für den Free Cash Flow vor Steuern im Jahr 2025 von bis zu 1 Mrd. Euro zu übertreffen. Bereits im ersten Quartal sei ein Wert von 1,53 Mrd. Euro erreicht worden. Das Ergebnis vor Sondereffekten sei auf 481 Mill. Euro mehr als verdoppelt worden.
Sartorius optimistisch
Einen Kurssprung von 13,3% auf 283,70 Euro verzeichnete der Laborausrüster Sartorius. In der Spitze verteuerte sich die Aktie um 16%, nachdem sie im vergangenen Jahr 35% eingebüßt hatte. Die von dem Unternehmen jetzt für 2025 vorgelegte Prognose kam bei den Anlegern gut an. Nach zwei Jahren mit Ergebnisrückgängen nach dem Ende der Pandemie will des Unternehmen im laufenden Jahr wieder zulegen. „Die Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte und vor allem im Schlussquartal bestätigt unsere Einschätzung, dass die temporäre Nachfrageschwäche zum Ende kommt“, teilte das Unternehmen mit. Dies zeigte sich auch bereits im vierten Quartal, in dem der Umsatz um 6,5% zulegte und die Analystenschätzungen damit übertraf. Fest zeigte sich auch in Paris die Sartorius-Tochter Stedim in einem Kursgewinn von 12,4% auf 234,70 Euro.
Euro unter Druck
Die Turbulenzen vom Vortag wegen das Erscheinens der chinesischen KI-Anwendung Deepseek und die Angst vor den von der Trump-Administration angekündigten umfangreichen Zöllen setzten dem Devisenmarkt zu. Der Euro büßte 0,6% auf 1,0426 Dollar ein, wobei er aber sich aber nach wie vor relativ stark zeigt, denn Mitte Januar war er bis auf 1,018 Dollar gefallen. Deutlich zulegen konnte der Greenback auch gegenüber der japanischen Währung, die um 0,6% leichter bei 155,42 Yen je Dollar gehandelt wurde. Auch der Schweizer Franken gab gegenüber dem Dollar nach, er ging um 0,5% schwächer zu 0,961 sfr je Dollar um. Wenig verändert war hingegen der Goldpreis, mit 2.743 Dollar je Feinunze hält sich das gelbe Metall nach wie vor in unmittelbarer Nähe seines Allzeithoch von 2.790,15 Dollar von Ende Oktober vergangenen Jahres auf.
Brent-Rohöl nahe Zweiwochentief
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude kletterte zwar um 0,7%, mit 77,61 Dollar je Barrel hält er sich jedoch weiterhin in der Nähe seines Zweiwochentiefs auf. Die Notierung der hochwertigen Kaffeesorte Arabica befand sich auch am Dienstag mit 3,528 Dollar je Pfund auf einem hohen Niveau. Am Vortag war mit 3,5555 Dollar ein Rekordhoch markiert worden.