Anleger blicken optimistisch auf die Fed - Dax im Plus
Nach den Verlusten vom Vortag kehrt zur Wochenmitte wieder mehr Zuversicht an den europäischen Aktienmärkten ein, was die Kurse antreibt. Getragen wird der Optimismus der Anleger von Zinshoffnungen in Richtung der USA. Der Dax liegt zur Mittagszeit bei 18.344 Zählern mit 1% in der Gewinnzone. Der Euro Stoxx 50 Index ist zu dieser Zeit um 1,4% auf 4,976 Punkte vorgerückt.
Anleger hoffen darauf, dass die erste Zinssenkung bei der US-Notenbank nun bald in Reichweite kommt. „Die Rede von Jerome Powell beim Treffen der Notenbanker in Sintra ist an den Börsen gut angekommen“, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. „Vor allem angesichts der Äußerungen zum sich abkühlenden Arbeitsmarkt und zu den Risiken einer zu späten ersten Zinssenkung sehen die Börsianer ihre Erwartung eines ersten Zinsschrittes im September bestätigt.“ Mit Spannung warten die Anleger nun auf die am Abend anstehenden Protokolle der jüngsten Sitzung der Fed. Viele Analysten stellen sich darauf ein, dass die Notenbank in diesem Jahr mindestens einen Zinsschritt nach unten vollziehen wird. Die meisten Volkswirte sehen diesen bereits im September auf der Tagesordnung. Andere wenden hingegen ein, dass die US-Währungshüter auch noch bis nach den Präsidentschaftswahlen im November mit ihrer Aktion abwarten könnten.
Bei den Einzelwerten zeigten sich Rheinmetall fest. Das Papier legte 4,5% auf 503,60 Euro zu. Der Rüstungs- und Autozulieferkonzern könnte den größten Auftrag seiner Firmengeschichte an Land ziehen. Die italienische Regierung wolle den von Rheinmetall entwickelten Kampfpanzer Panther sowie den Schützenpanzer Lynx bestellen, wurde in Medien unter Berufung auf Branchenkreise berichtet. Der Auftrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren solle ein Volumen von rund 20 Mrd. Euro haben. Ein Teil davon sei für die Wartung der Kampffahrzeuge vorgesehen. Den Planungen zufolge wolle Italien mindestens 350 Schützenpanzer Lynx und mehr als 200 Panther-Kampfpanzer anschaffen. Rheinmetall wolle den Bericht nicht kommentieren, dementiere ihn aber auch nicht, so ein Sprecher. Zudem hat Morgan Stanley die Bewertung von Rheinmetall mit Overweight aufgenommen, so ein Händler. Dagegen sackten die Titel von Deutz um 6% auf 5,72 Euro ab. Der Kölner Motorenbauer hat nach einer Übernahme in den USA 72 Mill. Euro frisches Kapital für weitere Zukäufe eingesammelt.