Nachhaltige und verantwortungsvolle Investitionen sind bei institutionellen Anlegern sehr beliebt. Einerseits sind institutionelle Anleger auf der Suche nach alternativen Anlagen, die angesichts des anhaltenden Nullzinsumfelds angemessene Renditen er­zielen. Andererseits haben die Ge­sundheit der Menschen, die gesellschaftlichen Brüche, die Umweltzerstörung oder die steigende Arbeitslosigkeit – neben vielen anderen Be­drohungen, mit denen die Welt derzeit konfrontiert ist – vielen Anlegern deutlich gemacht, dass verantwortungsbewusstes Investieren für unsere Gesellschaft unerlässlich ist.

Unseres Erachtens reicht es jedoch nicht mehr aus, nur darauf zu achten, dass Investoren bei ihren Investitionen nicht gegen die Grundsätze des Umweltschutzes, der sozialen Verantwortung und der guten Unternehmensführung (ESG) verstoßen. Deshalb hat sich Arcano dem sogenannten Impact Investment verschrieben, das darauf abzielt, in Unternehmen zu investieren, die neben einer attraktiven finanziellen Rendite auch eine positive und messbare Wirkung erzielen.

Aber wie können Investoren sicherstellen, dass tatsächlich eine Wirkung erzielt wird? Präzise und transparente Messung ist die Antwort. Das Interesse an der Wirkungsmessung hat stark zugenommen, da die Investoren zunehmend Nachweise dafür verlangen, dass ihre Investitionen sowohl zu finanziellen als auch zu wirkungsbezogenen Vorteilen führen. In der Praxis ist die Wirkungsmessung jedoch komplex und variiert in Bezug auf Ansatz und Stringenz, wobei sich eine Reihe von Methoden und Praktiken bei verschiedenen Organisationen herausgebildet hat. Wenn sich jedoch nicht in der gesamten Branche ein gewisses Maß an Strenge bei der Wirkungsmessung durchsetzt, besteht die Gefahr, dass die Bezeichnung „Impact Investing“ verwässert und zum „Impact Washing“ verwendet wird.

Die ersten Standards waren die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die die globalen Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung kodifizieren. Verbindlich für nachhaltige Investoren in Europa ist die Verordnung der Europäischen Union über die Offenlegung nachhaltiger Finanzinstrumente (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR), die von europäischen Managern verlangt, Informationen über die Nachhaltigkeitsmerkmale ihrer Anlagestrategien bereitzustellen. In der zweiten Stufe der SFDR, die am 1. Juli dieses Jahres in Kraft treten wird, müssen Fondsanbieter Informationen über die tatsächlichen Nachhaltigkeitsauswirkungen ihrer Anlagestrategie in Bezug auf ESG-Kriterien bereitstellen. An den Anforderungen an die zu veröffentlichenden Details und die Berichtsgrößen wird noch gearbeitet.

Darüber hinaus haben verschiedene private Organisationen unterschiedliche Messsysteme entwickelt, die sich allmählich durchsetzen und dazu beitragen, ein gemeinsames Verständnis für die Messung von Impact zu entwickeln. Bei Arcano haben wir eine interne Methode entwickelt, um die Impact-Leistung von Portfoliounternehmen zu bewerten. Sie schließt drei verschiedene Rahmenwerke ein: das Impact Management Project („IMP“), ein Leitfaden für die Messung und das Management von Impact, der es ermöglicht, die verschiedenen Impact-Dimensionen zu definieren, IRIS+, ein weithin anerkanntes System für die Messung, das Management und die Optimierung von Impact, das von der Organisation Global Impact Investing Network (GIIN) verwaltet wird, und schließlich SDGs-Tools. Vor der Investition führt unser Impact-Team parallel zur traditionellen Due-Diligence-Prüfung eine spezielle Impact-Due-Diligence-Prüfung durch, um den Impact-Ansatz des Fonds/Unternehmens und die vom Manager verwendete Methodik zu bewerten.

Zusätzlich zur qualitativen Analyse wird eine quantitative Bewertung mit dem Arcano-eigenen Impact-Tool – Impact-Dashboard – durchgeführt, mit dem Manager hinsichtlich ihres Engagements im Impact Management und der angewandten Methodik von der Beteiligung bis zum Ausstieg aus Portfoliounternehmen bewertet und kategorisiert werden. Nach der Investition deckt das Framework mehrere Impact-Prozesse ab, darunter die proaktive Überwachung, wie die Manager ihre Impact-Ziele in der Praxis umsetzen, das Sammeln von Informationen über die Impacts und deren Konsolidierung sowie die Ausarbeitung eines jährlichen Impact-Berichts, der an die Investoren verteilt wird.

Ein Beispiel für eine von Arcanos Impact Fund getätigte Impact-Investition ist ein Anbieter von sozialen Betreuungsdiensten in den nordischen Ländern, der ein Angebot an stationärer Betreuung, Unterstützung und Bildung in den Einrichtungen, spezieller Tagesbetreuung und hoch spezialisierter pädagogischer Betreuung für Menschen mit schwerwiegenden komplexen psychischen Diagnosen hat. Dieser Geschäftsbereich ist ein missionsorientiertes Unternehmen, das einen Mehrwert für die Gesellschaft schafft und psychisch kranken Menschen bessere Lebensalternativen bietet, indem es die Krankheitssymptome minimiert und ihre Lebensqualität maximiert.

Wir bei Arcano sind davon überzeugt, dass Impact-Private-Equity-Investitionen ein effektiver und bewährter Weg sind, um zur ökologischen und sozialen Entwicklung beizutragen. Untersuchungen zeigen, dass gerade die Impact-Orientierung von Private Equity zu einer attraktiven Performance bei vergleichsweise geringer Volatilität geführt hat. Bei den in den Jahren 2020 und 2021 aufgelegten Impact Investments do­miniert Private Equity übrigens mit einem Anteil von mehr als 40% gegenüber anderen Anlageklassen wie Real Assets, Private Debt oder Public Equity.