Devisen

Notenbank-Hinweise treiben australischen Dollar an

Die Reserve Bank of Australia hat sich bei ihrem jüngsten Zinsentscheid falkenhafter geäußert als zuvor und die Landeswährung damit angetrieben. Der Druck auf den Euro bleibt derweil hoch.

Notenbank-Hinweise treiben australischen Dollar an

xaw Frankfurt

Der australische Dollar hat seinen kräftigen Aufwärtstrend am Dienstag fortgesetzt. Zeitweise kletterte der „Aussie“ auf 0,7661 US-Dollar, am Abend notierte er dann zu 0,7615 Dollar – ein Plus von 1% gegenüber dem Vortag.

Marktbeobachter verwiesen auf den Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia (RBA) am frühen Morgen. Die Währungshüter hatten zwar verkündet, ihre lockere Geldpolitik zunächst fortzusetzen, deuteten allerdings auch die Möglichkeit künftiger Zinserhöhungen an. Hatte die RBA in der Vergangenheit stets betont, bezüglich einer eventuellen geldpolitischen Wende geduldig vorgehen zu wollen, fehlte ein solcher Hinweis im aktuellen Statement.

Auch das von Notenbank-Gouverneur Philip Lowe bemühte Argument, die Inflation werde infolge der schleppenden Lohnanstiege nicht nachhaltig im Zielrahmen von 2 bis 3% bleiben, verliert laut Ökonomen an Gewicht. So sei die Arbeitslosenquote in Australien auf ein 13-Jahres-Tief gesunken und werde wohl weiter fallen. Auch die RBA sieht in einigen Bereichen einen schnelleren Lohnanstieg. Marktteilnehmer rechnen zudem damit, dass die starken Immobilienpreisanstiege in Australien die Notenbank zum Handeln bewegen könnten. Neben der Erwartung steigender Zinsen hatten auch die stark anziehenden Rohstoffpreise den „Aussie“ zuletzt angetrieben.

Der Euro verharrte unterdessen unterhalb der Marke von 1,10 Dollar. Am Abend notierte die europäische Gemeinschaftswährung zu 1,0926 Dollar, ein Minus von 0,4% gegenüber dem Referenzkurs vom Vortag. Zwar waren Konjunkturdaten für die Eurozone positiver ausgefallen als erwartet – der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für den Dienstleistungssektor stieg im März angesichts wegfallender Corona-Beschränkungen sogar überraschend. Doch die Stimmung in der Industrie trübte sich infolge anhaltender Sorgen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg weiter ein.

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