Politische Verwerfungen in London belasten Pfund
ku Frankfurt
Die politischen Verwerfungen in London haben am Freitag das britische Pfund unter Druck gesetzt. Die Notierung von Sterling gab auf ein Tagestief von 1,1157 Dollar nach, das in Reichweite des jüngsten Tiefs von 1,0925 Dollar liegt. Am Abend erholte sich die britische Währung wieder bis auf 1,12 Dollar, was aber immer noch einem Rückgang gegenüber Vortag von 1,1% entspricht. In London hat am Freitagnachmittag die britische Premierministerin Liz Truss, die erst seit 37 Tagen im Amt ist, nach dem Debakel mit dem Mini-Staatshaushalt, der auf eine starke Senkung der Unternehmenssteuern bei gleichzeitig kräftig hochgefahrenen staatlichen Ausgaben zielte, ihren Finanzminister Kwasi Kwarteng entlassen. An den Tagen zuvor hatte die Bank of England Druck auf die Regierung ausgeübt, indem sie ein Ende der Stützungskäufe für britische Staatsanleihen verkündete. Die als Premierministerin angeschlagene Truss lehnte einen eigenen Rücktritt ab, versprach jedoch Änderungen beim Haushalt. Der Dollar zeigte erneut Stärke. Gegenüber der japanischen Währung erreichte er den höchsten Stand seit 32 Jahren mit in der Spitze 148,46 Yen je Dollar. Der Yen leidet darunter, dass die Bank of Japan sich der Politik starker Leitzinsanhebungen anderer Notenbanken entzieht.
Der Dax zeigte sich am Freitag fest. Er legte um 0,7% auf 12438 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,8% auf 3391 Zähler. Zu den Gewinnern gehörten Immobilienwerte, die im bisherigen Jahresverlauf wegen der stark steigenden Zinsen unter Druck geraten waren. So verzeichneten Tag Immobilien einen Kurssprung von 8,3% auf 6,21 Euro. Vonovia befestigten sich um 6,5% auf 20,20 Zähler.