Porsche SE legen weiter zu
wrü Frankfurt
Die kräftige Leitzinsanhebung in Schweden sowie der extrem hohe Anstieg der Erzeugerpreise in Deutschland haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag gedrückt. Ohnehin haben Marktteilnehmer vor der Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch, bei der eine Leitzinsanhebung um 75 Basispunkte erwartet wird, eher zurückhaltend agiert. Nun zeigen die im August um 45,8% gegenüber Vorjahr gekletterten deutschen Erzeugerpreise, dass die Inflationsgefahren angesichts der Energiekrise hoch sind und dass auch die EZB die Leitzinsen deutlich anheben muss. Um die Inflation einzudämmen, hat die schwedische Notenbank ihre Leitzinsen um einen vollen Prozentpunkt auf 1,75% erhöht. Hier war nur ein Schritt von 75 Basispunkten erwartet worden. Wenn die Notenbanken deutlich straffen müssen, ist das kein gutes Umfeld für Dividendentitel. Der Dax ermäßigte sich um 1% auf 12671 Punkte, während der SDax 1,3% auf 11231 Zähler verlor. Der Euro Stoxx 50 gab 0,9% auf 3467 Punkte ab.
Für positive Akzente in dem eher gedämpften Börsenumfeld sorgte indes Porsche. Denn wie aus Konsortialkreisen verlautete, sollen beim gerade gestarteten IPO die Vorzugsaktien der Porsche AG bereits vollständig platziert sein. Jedenfalls sei die Nachfrage nach den Porsche-Aktien sehr groß geworden. Davon profitierte die im Dax vertretene Porsche SE, die 3,9% auf 71,90 Euro gewann. Die Porsche SE ist nicht nur Großaktionärin von Volkswagen, sie übernimmt auch 25% plus eine Aktie an den Stammaktien der Porsche AG zu einem vergleichsweise günstigen Preis. VW-Vorzüge ermäßigten sich um 0,1% auf 146,90 Euro. Die nicht im Dax vertretenen VW-Stämme stiegen um 1,2% auf 205,40 Euro.
Angesichts der schlechten Nachrichten von der Zinsfront fielen Immobilienaktien zurück. Vonovia verloren 2,8% auf 23,26 Euro, TAG Immobilien 5,5% auf 8,29 Euro, LEG Immobilien 4,4% auf 63,84 Euro und DIC Asset 4,1% auf 8,95 Euro.
Sixt-Stämme gewannen 3,2% auf 93,15 Euro. Das Bankhaus Metzler hat das Kursziel für die Aktie von 165 auf 140 Euro gesenkt, empfiehlt Sixt aber nach wie vor zum Kauf.
Deutsche Bank Research hat nach der jüngsten Gewinnwarnung das Kursziel für Kion von 54 auf 32 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Hold“ belassen. Kion ermäßigten sich um 2,6% auf 21 Euro. Evotec verloren 4,6% auf 18,80 Euro und Hypoport 2,4% auf 156 Euro.