Quartalsergebnisse stützen
ku Frankfurt
Vor der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve am Mittwochabend haben überwiegend positiv aufgenommene Quartalsberichte die Nerven der Anleger beruhigt. Der Dax legte um 0,5% auf 13166 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 um 0,9% auf 3608 Zähler. Nach Einschätzung von Marktteilnehmern lastet aber nach wie vor die unsichere Gasversorgung Europas auf dem Sentiment. Am Mittwoch reduzierte Gazprom wie angekündigt die Lieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 auf nur noch 20% der Kapazität.
Im Dax zeigten sich Adidas schwach mit einem Kursverlust von 5,1% auf 161,06 Euro. Der Sportartikelkonzern hat erneut seine Prognose für das Gesamtjahr reduziert. Erwartet wird nun ein Anstieg der Erlöse mit einem mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz. Bislang war ein Wachstum von 11 bis 13% prognostiziert worden. Begründet wird die Reduzierung damit, dass die Erholung des Geschäfts in China schleppender verlaufe als erwartet.
Wettbewerber Puma hat hingegen im zweiten Quartal Umsatz und Ergebnis deutlicher gesteigert als von den Analysten erwartet und zudem noch die Umsatzprognose für das laufende Jahr angehoben. Allerdings wies Konzernchef Björn Gulden auf Risiken wie Inflation, geopolitische Spannungen und einen rückläufigen Konsum hin. Die Aktie startete positiv, fiel dann in negatives Terrain und beendete den Handel letztlich mit einem Minus von 4,1% bei 64 Euro.
Positiv aufgenommen wurden die Quartalszahlen von Mercedes-Benz. Der Kurs legte um 3,7% auf 56,25 Euro zu. Im zweiten Quartal wurde der Umsatz aus fortgeführten Geschäften um 7% gesteigert, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich um 8%. Konzernchef Ola Källenius sagte, es gebe gute Gründe, mit Zuversicht nach vorne zu schauen. Schwach schnitt hingegen die Aktie der Deutschen Bank ab mit einem Minus von 1,6% auf 8,06 Euro. Am Markt war von einem durchwachsenen Quartalsergebnis die Rede. Positiven Überraschungen bei den Erträgen stehe eine beunruhigende Kostenentwicklung gegenüber, hieß es. Zudem sagte Vorstandschef Christian Sewing, aufgrund des Umfelds werde es herausfordernder, wie geplant eine Rendite von 8% auf das materielle Eigenkapital zu erzielen.
Dem Flugtriebwerkhersteller MTU Aero Engines gelang es zwar, den Umsatz im zweiten Quartal um 27% und den bereinigten operativen Gewinn um 54% zu steigern. Zudem sieht sich das Unternehmen auf gutem Weg, seine Jahresziele zu erreichen. Gleichwohl wurden die Zahlen am Markt negativ aufgenommen. Die Aktie startete schwach und beendete den Handel mit einem Minus von 2,7% bei 187,40 Euro.