Robuste US-Konjunkturdaten belasten Euro
xaw Frankfurt
Der Euro hat sich zum Start in die neue Börsenwoche schwankungsanfällig gezeigt. Dass die chinesische Regierung ihre harten Corona-Gegenmaßnahmen nach den jüngsten Protesten in zahlreichen Städten und Regionen lockerte, sorgte bei den Marktteilnehmern zunächst für konjunkturelle Zuversicht. Auch die Entscheidung des erweiterten Ölkartells Opec plus, seine Fördermengen nicht weiter zu drosseln und somit neuem Streit mit den USA und anderen Industriestaaten aus dem Weg zu gehen, stützte den Euro zunächst. Die Gemeinschaftswährung legte in der Spitze um 0,5% auf 1,0595 Dollar zu.
Am Nachmittag sorgten jedoch stärker als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA für Druck. So verbesserte sich die Stimmung der amerikanischen Einkaufsmanager im November überraschend, auch Daten zum Auftragseingang in der Industrie übertrafen die Marktprognosen. Die Aussicht auf eine stärkere konjunkturelle Belebung in den Vereinigten Staaten verleiht der Federal Reserve nach Ansicht von Analysten mehr Spielraum für Zinserhöhungen. Der Dollar-Index legte in der Folge um 0,4% zu, der Euro gab im Gegenzug zeitweise auf 1,0505 Dollar nach und notierte am Abend mit einem Minus von 0,2% zu 1,0523 Dollar.
Gegenüber der Festland-Notiz der chinesischen Währung verlor der Greenback angesichts der Corona-Lockerungen in der Volksrepublik indes an Boden. So gab der Dollar zeitweise um 1% auf 6,9465 Yuan nach, am Abend belief sich das Minus noch auf 0,8%. Die Commerzbank geht indes davon aus, dass sich das chinesische Wirtschaftswachstum auch bei einer Kehrtwende in der Anti-Covid-Politik langfristig verlangsamt, der Exportboom der vergangenen Jahre werde aufgrund normalisierter Konsummuster in der restlichen Welt zumindest teilweise auslaufen.