Rubel auf Siebenjahreshoch zum Euro
ck Frankfurt
Die russische Währung ist am Freitag auf ein Siebenjahreshoch zum Euro gestiegen. Sie befestigte sich an der Moskauer Börse bis auf 59,02 Rubel pro Euro. Laut den von Reuters erfassten Kursen stieg sie bis auf 61,90 Rubel und lag zuletzt bei 62,44 Rubel pro Euro. Zur US-Währung erreichte sie mit 57,95 Rubel pro Dollar das höchste Niveau seit dem April 2018. Am 8. März war Russlands Währung noch auf ein Tief von 163 Rubel pro Euro gefallen.
Seit Freitag enden die Fristen, innerhalb der Abnehmer russischen Gases April-Lieferungen nach dem von Präsident Putin geforderten neuen Mechanismus bezahlen sollen. Danach müssen die Abnehmer ein Konto bei der Gazprombank eröffnen, auf dem sie die Lieferungen weiterhin in Euro oder Dollar bezahlen können. Ansonsten werden die Lieferungen eingestellt. Die Bank konvertiert die Mittel und leitet sie in Rubel an Gazprom weiter. Laut dem russischen Vizepremierminister Alexander Nowak hat die Hälfte der 54 Gaskunden der Gazprom bei dem Institut Konten eröffnet. Der finnische Gasimporteur Gasum Oy gab bekannt, dass Russland ab Samstagfrüh die Belieferung einstellt. Finnland zählt zu den Ländern, die sich den neuen Zahlungsmodalitäten verweigern. Die russische Sberbank sieht im Übergang zum neuen Gaszahlungsmechanismus einen der Hauptgründe für die Rubel-Stärke und hält für möglich, dass die Währung im Verlauf des zweiten Quartals noch auf 50 Rubel pro Dollar steigen wird. Zur Stärke des Rubel, gegen den der Euro nun seit Jahresbeginn mehr als ein Viertel an Wert verloren hat, tragen aber auch die von der russischen Regierung verhängten Kapitalverkehrskontrollen bei. So müssen russische Unternehmen einen Teil ihrer mit Ausfuhren erlösten Devisen in Rubel konvertieren.
Der Dax tendierte zum Wochenschluss fester, musste aber im Verlauf einen großen Teil seiner Gewinne abgeben. Nach einem Hoch von 14161 Zählern schloss der Index mit einem Plus von 0,7% bei 13982 Punkten. Der Euro Stoxx 50 beendete den Handel mit einem Gewinn von 0,5% bei 3657 Zählern. Die DZ Bank reduzierte ihre Dax-Prognose für das Jahresende von 16000 auf 14500 Zähler. „Lockdowns in China, Ukraine-Krieg und US-Zinswende bergen offensichtliche Konjunkturrisiken, die bisher von den Gewinnerwartungen der Unternehmen ausgeblendet wurden“, so das Institut. Die Prognose für die Mitte des kommenden Jahres lautet auf 15700 Punkte.