Kryptowährungen

Schnäppchen­jäger schieben Bitcoin kurzfristig an

Die führende Digitalwährung Bitcoin hat nach einem schwachen Jahresstart zuletzt eine Gewinnserie hingelegt. Laut Analysten nutzten Investoren die vorherigen Rücksetzer für großvolumige Nachkäufe.

Schnäppchen­jäger schieben Bitcoin kurzfristig an

xaw Frankfurt

Kryptoinvestoren atmen nach einem unsicheren Jahresbeginn vorerst etwas auf. Denn die führende Digitalwährung Bitcoin hat am Dienstag auf der Handelsplattform Bitstamp mit 45358 Dollar den höchsten Stand seit Anfang Januar markiert. Zuvor hatte sie an fünf Tagen in Folge Kursanstiege verzeichnet – die längste Gewinnserie seit September. Auch andere Cyberdevisen erholten sich sichtbar, bevor die Kurse im späten Handel am Dienstag wieder ins Minus drehten.

Beobachter verweisen zur Begründung für die vorherigen Avancen darauf, dass Schnäppchenjäger die starken Kursverluste der vergangenen Wochen nun verstärkt zum Einstieg genutzt hätten. Bitcoin war ausgehend von seinem Mitte November erreichten Rekordhoch bei knapp 68000 Dollar auf etwas mehr als 33000 Dollar abgestürzt. Insbesondere die restriktiveren geldpolitischen Signale der Federal Reserve und weiterer großer Notenbanken hatten zuletzt für eine steigende Risikoaversion an den Märkten gesorgt und alternative Investments wie Kryptowährungen belastet. Hinzu kommen zunehmende regulatorische Anstrengungen. So hatte Russlands Zentralbank zuletzt ein Verbot von Cyberdevisen ins Spiel gebracht, laut Medienberichten soll das Finanzministerium jedoch einen feinfühligeren Kurs anstreben.

Zu den Investoren, die den jüngsten Kursverfall zum Einstieg genutzt haben, gehört auch Microstrategy. Wie das Softwareunternehmen am Freitag bekannt gab, hat es weitere 660 Bitcoin erworben und dafür 25 Mill. Dollar investiert, nachdem es sich bereits im Dezember in großem Umfang mit Einheiten der Kryptowährung eingedeckt hatte. CEO Michael Saylor bezeichnete Bitcoin bereits in der Vergangenheit mehrfach als robusten Inflationsschutz.

Laut Analysten befeuert das erneute Engagement von Microstrategy die Hoffnung auf ein großflächigeres institutionelles­ Engagement am Kryptomarkt. Allerdings merken Skeptiker an, dass der Einstieg verschiedener institutioneller Adressen bisher nicht wie erhofft zu einer Kursstabilisierung geführt hat. Die meisten dieser Investoren verkauften Risikoanlagen in eingetrübter Marktlage schnell wieder ab, um Verluste in anderen Assetklassen auszugleichen. Zudem sei Microstrategy ohnehin kein konservativer Marktteilnehmer aus der Mitte der Wirtschaft, sondern bereits seit 2020 in Bitcoin investiert.

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