Sehr gute Perspektiven für Aktien und Anleihen
kjo Frankfurt
Die Aussichten für die Kapitalmärkte sind für das kommende Jahr sehr gut, aber nicht ganz reibungslos. „Die Eurozone scheint nun, wie erwartet, in einer Rezession zu sein, aber nicht in einer tiefen, während die USA nicht in der erwarteten milden Rezession stecken. Wir erwarten nicht, dass die USA im Jahr 2023 überdurchschnittlich abschneiden werden“, sagt John Vail, Chief Global Strategist von Nikko Asset Management.
Er prognostiziert einen Anstieg des Euro-Stoxx-Index auf 430 Punkte per Ende März und des FTSE auf 7800 Zähler. Dies entspreche einer Gesamtrendite von 8,1% für den MSCI Europe (nicht annualisiert). „Für Juni erwarten wir 12,8% und 19% im Dezember, unterstützt durch ein Wiedererstarken des Euros, was für eine Übergewichtung der Region spricht“, führt er aus.
Trotz Schlaglöchern gehe man vor dem Hintergrund besserer Aussichten für die globale Geldpolitik, niedrigerer Anleiherenditen, der Vermeidung einer tiefen Rezession und Chinas Umschwenken zu einer positiven Einschätzung für globale Aktien für 2023 über. Japanische Aktien seien im vierten Quartal sehr erfolgreich gewesen. „Wir prognostizieren den Topix auf 1940 per Ende März, 2010 im Juni und 2120 für nächsten Dezember. Der Nikkei sollte seiner Ansicht nach in den gleichen Zeitabschnitten 27500, 28500 und 30000 erreichen. „Diese Entwicklungen sind augenscheinlich sehr attraktiv für globale Investoren.“
Starke Outperformance
Vail rechnet nicht mit einem reibungslosen Verlauf der Weltwirtschaft und der Märkte, aber 2023 dürfte es sowohl für Aktien als auch für Anleihen eine große Erleichterung geben, wobei es dem Experten zufolge aufgrund von idiosynkratischen Vorteilen zu einer starken Outperformance kommen dürfte. Vor allem Europa und der entwickelte pazifische Raum – ohne Japan – sollten in den nächsten sechs Monaten bei Aktien übergewichtet werden. Japan dürfte seiner Meinung nach bis Dezember nächsten Jahres die beste Performance erzielen.
„Natürlich gibt es eine Fülle von Risiken, die es zu bewältigen gilt, einige davon sind die schwierigsten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, aber die Anleger sollten sich nicht von gelegentlichen Schlaglöchern ablenken lassen, es sei denn, das vor uns liegende Szenario wird nachhaltig verändert, insbesondere wenn sich die Ereignisse in China schlecht entwickeln“, so die Einschätzung von Vail.