Märkte am Mittag

Siemens Energy führen Dax an

Während sich der deutsche Leitindex am Freitag etwas lethargisch zeigt, sind Siemens Energy erneut auf Rekordkurs. Auch ein MDax-Konzern markiert ein Rekordhoch.

Siemens Energy führen Dax an

Märkte am Mittag

Siemens Energy führen Dax an

Dem deutschen Aktienmarkt winkt ein ruhiger Wochenausklang. Der Dax bewegte sich am Freitag bis zum Mittag nur wenig und notierte zuletzt 0,1% höher bei 19.221 Punkten. Der MDax legte um 0,2% auf 26.794 Zähler zu. Der Euro Stoxx 50 sank um rund 0,1% auf 4.968 Punkte.

Anleger fürchten, dass die US-Notenbank Fed bis zum Jahresende weniger stark die Zinsen senkt als bislang erhofft. Die US-Inflationszahlen am Vortag hatten es nicht vermocht, den deutschen Leitindex aus seinem neutralen Bereich zwischen dem Rekordhoch vom September und der psychologisch wichtigen Unterstützung bei 19.000 Zählern zu befördern. An diesem Freitag wird nun in den USA die Berichtssaison eingeläutet, die in den nächsten Wochen zeigen sollte, wie es um die internationale Wirtschaft bestellt ist. Mit J.P. Morgan und Wells Fargo lassen sich die ersten US-Banken in die Bücher schauen.

Hoffnung auf Impulse aus China

„Jetzt müssen die Unternehmen zeigen, dass das neue Allzeithoch des S&P 500 auch von steigenden Gewinnen unterlegt ist“, bemerkte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf den jüngsten Rekord des marktbreiten US-Index. Maßgeblich für die jüngsten Gewinne war zuletzt auch die Hoffnung auf Impulse aus China, wo am Samstag weitere Details zum geplanten Konjunkturprogramm mitgeteilt werden sollen.

Der Online-Händler Zalando hat nach einem guten Start in die Herbst- und Wintersaison 2024 seine Jahresprognose angehoben. Im Tagesgeschäft peilt der Konzern mehr Gewinn an als bislang kommuniziert. Bei anderen zentralen Finanzkennziffern rechnet das Management zudem nicht mehr mit dem Schlimmsten. Im dritten Quartal stieg das Bruttowarenvolumen auf Basis vorläufiger Zahlen um fast 8%, der Umsatz um rund 5%. Im Tagesgeschäft legte der operative Gewinn (Ebit) von 23 auf 93 Mill. Euro zu - das war deutlich mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Die Zalando-Aktie stieg zunächst auf den höchsten Stand seit über 14 Monaten, bröckelte dann aber ab.

Porsche verkauft weniger

Porsche verkaufte in den ersten neun Monaten des Jahres unter anderem wegen des schwächelnden China-Geschäfts 7% weniger Sport- und Geländewagen als im Vorjahreszeitraum. Auch die Erneuerung mehrerer Modelle trug einen Teil zu den gesunkenen Verkaufszahlen bei. Das Absatzminus war weitgehend erwartet worden. Die Porsche Papiere legten um 1,2% zu. Volkswagen-Aktien fielen indes um 0,8%. Das Unternehmen hatte im dritten Quartal erneut weniger Autos verkauft als vor einem Jahr.

Die Titel von Siemens Energy verteuerten sich an der Dax-Spitze um 3,6% und notieren damit nur noch knapp unter ihrem Rekordhoch. Die US-Bank J.P. Morgan stufte sie von „Underweight“ auf „Neutral“ hoch und erhöhte das Kursziel von 13 auf 32,80 Euro. Eine robuste Nachfrage und eine gute operative Umsetzung ebneten dem Energietechnikkonzern den Weg aus der Krise, schrieb Analyst Akash Gupta. Für das vierte Geschäftsquartal rechnet er mit einem 28% höheren Auftragseingang als im entsprechenden Vorjahresabschnitt.

Zu den größten Verlierern im Dax zählte bis zum Mittag die Bayer-Aktie mit einem Minus von bis zu 1,8%. Bei einer weiteren Glyphosat-Klage in den USA ist der Konzern von Geschworenen zur Zahlung von 78 Mill. Dollar verurteilt worden. Bei dem Fall vor einem Gericht im Bundesstaat Pennsylvania ging es erneut um einen Fall von Krebs, der nach Darstellung des Klägers auf die Verwendung des Unkrautvernichters Roundup zurückging.

CTS Eventim auf Rekordhoch

Die Aktien von CTS Eventim erklommen nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank ein weiteres Rekordhoch. Zuletzt notierten die Papiere des Konzertveranstalters und Tickethändlers 2,2% im Plus und bauten ihre Gewinnsträhne seit Anfang August auf rund ein Drittel aus. Mit einem Jahresgewinn von gut 57% gehören sie zu den attraktivsten Werten im MDax.

Die Anteilsscheine von Lanxess fielen um 2,4%, nachdem J.P. Morgan sie von „Neutral“ auf „Underweight“ abgestuft hatte. Die kurzfristigen Aussichten für die europäische Chemiebranche seien schwierig, konstatierte Analyst Chetan Udeshi.