Technische Faktoren drücken Renditen der US-Staatsbonds
kjo Frankfurt
Die Renditen von US-Staatsanleihen sind im Laufe des Sommers gesunken. Laut Axa Investment Managers (IM) können technische Faktoren dafür sorgen, dass die US-Bondrenditen niedrig bleiben.
Die Fed kaufe jeden Monat Staatsanleihen im Wert von 80 Mrd. Dollar. 2021 habe sie ihre Bestände um 567 Mrd. Dollar erhöht (bis Ende Juli), und die Fed besitze damit rund 22% der ausstehenden Staatsanleihen. Im Moment erhöhe die Fed ihre Bestände weiter, bis sie entscheide, wann sie mit dem Tapering der Anleihekäufe beginne. Sowohl die Argumente, die auf die Zu- und Abflüsse abzielen, als auch auf den Bestand, können laut Axa IM zur Erklärung der Auswirkungen der Anleihenkäufe auf die Renditen herangezogen werden.
Das US-Finanzministerium habe seine Kreditaufnahme aufgrund des gestiegenen Haushaltsdefizits im Zusammenhang mit einer expansiven Finanzpolitik erhöht. Dennoch sei die Nettoverschuldung im Jahr 2021 bisher nur um 758 Mrd. Dollar gestiegen. Die Kombination aus den Käufen der US-Notenbank und auch der US-Banken, die ihre Bestände an anderen Vermögenswerten aufgrund der Zunahme der Bankeinlagen erhöhen mussten und deshalb Staatsanleihen kaufen, war höher als die Nettoemissionen des US-Finanzministeriums.
US-Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften und ausländische Anleger hätten weiterhin Bedarf an langfristigen Anlagen. Ein Merkmal vieler Versicherungsunternehmen sei eine Laufzeitlücke zwischen ihren Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die die Nachfrage nach Vermögenswerten mit langer Laufzeit aufrechterhalte. Höhere Renditen in den USA, selbst wenn sie in Euro und anderen Währungen abgesichert seien, lockten ausländische institutionelle Anleger in US-Staatsanleihen.