UBS hebt Ziel für S&P 500 auf 4 400 Punkte an
ck Frankfurt – Die UBS sieht für den amerikanischen Aktienmarkt zusätzliches Aufwärtspotenzial und erhöht ihre Jahresendprognose für den S&P500 von 4250 auf 4400 (aktueller Stand 4161 Punkte). Zudem hebt sie ihre Voraussage für Ende 2022 auf 4650 Zähler an.
Grund ist die Berichterstattung der Unternehmen über das erste Quartal, die die Erwartungen geschlagen hat. „Mit dem massiven Übertreffen der Erwartungen durch die S&P-500-Unternehmen beläuft sich der annualisierte Gewinn je Aktie des Index im ersten Quartal auf 120 Dollar“, so das Institut. Vor diesem Hintergrund erhöht es seine Erwartungen für den Indexgewinn je Aktie für dieses und das kommende Jahr von 188 auf 206 Dollar und von 218 auf 232 Dollar.
Niedrigere KGVs
Mit der angehobenen Prognose für den S&P 500 arbeiten die Strategen der Bank aber nicht nur die über Erwarten starke Entwicklung der Unternehmensgewinne ein. Die Prognose von 4400 Zählern impliziert nach ihren Angaben auch einen Rückgang des gleitenden Zwölf-Monats-KGVs (Kurs-Gewinn-Verhältnis) um mehr als 11% auf 19. Per Ende 2022 prognostiziert das Institut das gleitende Zwölf-Monats-KGV mit 18 eine weitere Stelle niedriger.
Zwar glaubt die UBS, dass der Markt die Gewinnentwicklung nach wie vor unterschätzt und seine Erwartungen in der Berichtssaison zum zweiten Quartal um mehr als 15% übertroffen werden. Dann werden ihrer Prognose zufolge aber das Gewinn- und das Wirtschaftswachstum sowie die Marktliquidität den Hochpunkt erreichen. Zudem würden im Verlauf des dritten Quartals wirtschaftspolitische Risiken in den Fokus geraten. Den Anfang würden die Fed und die Möglichkeit einer Reduzierung der Anleihekäufe der amerikanischen Notenbank machen. Die UBS glaubt, dass die Fed einen derartigen Schritt im Dezember ankündigen wird. Das würde bedeuten, dass der erste Zeitpunkt, um damit zu beginnen, dies dem Markt zu signalisieren, im Sommer kommen wird – mit der Jackson-Hole-Konferenz Ende August.
Wahrscheinlich werde auch der fiskalpolitischen Agenda des amerikanischen Präsidenten Joe Biden und den Maßnahmen, die die US-Administration ergreifen werde, größere Aufmerksamkeit zuteil werden. Höhere Unternehmenssteuern und eine Erhöhung der Kapitalertragsteuer könnten sie Bewertungen bis 3% kosten, so die UBS. Die Möglichkeit umfangreicher Infrastrukturausgaben und eines anhaltend über dem Trend liegenden Wachstums sollten diese Gegenwinde der Bank zufolge teilweise kompensieren.