Aktienmärkte

UBS setzt weiter auf KI-Aktien

Die UBS blickt für das Jahr 2025 weiter positiv auf die Aktienmärkte. Besonders drei Gründe sprächen aktuell für die Asset-Klasse. Die Bewertungen seien nicht überzogen, sondern abgesehen von Big Tech sogar moderat. Doch auch dort gäbe es weiter Chancen.

UBS setzt weiter auf KI-Aktien

UBS setzt weiter auf KI-Aktien

Auch Versorger, Gesundheit und Finanztitel attraktiv – Bewertungen nicht überzogen

Die UBS blickt für das Jahr 2025 weiter positiv auf die Aktienmärkte. Besonders drei Gründe sprächen aktuell für die Asset-Klasse. Die Bewertungen seien nicht überzogen, sondern abgesehen von Big Tech sogar moderat. Doch auch dort gäbe es weiter Chancen.

Von Tobias Möllers, Frankfurt

Die UBS blickt für das Jahr 2025 weiter positiv auf Aktien. Dafür nennt Maximilian Kunkel, Chief Investment Officer der Schweizer Großbank, im Pressegespräch vor allem drei Gründe: Den aktuellen Zinssenkungszyklus, das sehr solide Gewinnwachstum der Unternehmen und die Bewertungen, die ganz überwiegend nicht übertrieben seien.

Dass es zu weiteren Zinssenkungen kommen dürfte, gilt natürlich besonders für die EZB und den Euroraum. Kunkel geht allerdings davon aus, dass auch die Fed die Leitzinsen noch zwei Mal, jeweils um 25 Basispunkte, senken wird. Sollten diese Zinsschritte in den USA ausbleiben, dann wohl wegen eines stärkeren Wachstums der Wirtschaft, was sich wiederum nicht negativ auf die Aktienmärkte auswirken dürfte.

Solides Gewinnwachstum

Auf Unternehmensebene sieht Kunkel ein sehr solides Gewinnwachstum, das im Jahr 2024 global bei 9% lag. Der UBS-Mann erwartet hier eine Ausweitung, sowohl was die Sektoren als auch auch die Regionen angeht. Für Europa gehen die Schweizer für das Jahr 2025 von einem Gewinnwachstum von 5% aus.

Nachdem die großen Aktienmärkte zwei Jahre lang sehr stark gelaufen sind, wächst die Anzahl der Experten, die vor einer inzwischen sehr hohen Bewertung warnen. Diese Besorgnis teilt Kunkel nicht. Die Bewertungen der Big-Tech-Unternehmen in den USA seien zwar erhöht, aber nicht absurd, wie damals vor dem Platzen der Dotcom-Blase. In den meisten anderen Bereichen seien die Bewertungen der Aktienmärkte deutlich moderater und bewegen sich im Rahmen ihres 15-Jahres-Durchschnitts.

Big Tech weiter gefragt

Kunkel blickt aber trotz der erhöhten Bewertungen auch auf die Big-Tech-Aktien in den USA weiter positiv. Im KI-Bereich würden niedrigere Rechenkosten zu einer höheren Nachfrage führen. Dazu käme eine höhere Produktivität. Die jüngste Korrektur bei KI-Computing-Aktien halten die Schweizer für übertrieben. Viel mehr sollten Kursrücksetzer für einen Kauf genutzt werden.

Ein Profiteur dürfte neben den KI-Titeln selbst künftig auch der Utilities-Sektor werden, der von dem höheren Bedarf nach Energieressourcen getrieben wird: „Fortgesetzte Berichte über Engpässe sowohl bei KI-Rechenzentren als auch der Stromverfügbarkeit sprechen unseres Erachtens auch für Gelegenheiten in den Bereichen Strom und Stromerzeugung“, so die UBS. Daneben ist Chief Investment Officer Kunkel auch für die Sektoren Gesundheit und Finanzen in den USA positiv gestimmt.

Überraschungen in Europa?

Doch auch in Europa seien positive Überraschungen möglich. Kunkel nennt hier die Schlagwörter Bau, Konsumenten und mit Blick auf die nahende Bundestagswahl in Deutschland auch Politik. Die UBS setzt dabei auf die Sektoren Immobilien und Gesundheit. Daneben nennt der UBS-Mann auch KMUs, die zuletzt deutlich hinter den Blue Chips zurückblieben, nun aber von den sinkenden Leitzinsen profitieren dürften. Kunkel sieht als Argument für diese Aktien auch den Bewertungsabschlag, mit dem die Titel aktuell gehandelt werden. Ähnliches gilt auch für den Healthcare-Bereich. Dieser sei zuletzt sehr stark hinterhergehinkt und durch die attraktiven Bewertungen nun interessant.

In Asien erwartet Kunkel, dass sich die strukturell positive Entwicklung in Indien fortsetzen wird. Ähnliches gilt für Taiwan, die kleine Insel ist ein Riese in der KI-Infrastruktur. Dagegen scheiden sich am schon länger schwachen chinesischen Aktienmarkt die Geister. Schnelle Besserung verspricht auch Kunkel hier nicht, weist aber gleichzeitig auf die inzwischen sehr niedrigen Bewertungen von Internet-Unternehmen hin.

Nicht nur in China, auch für Europa bleibt aber eine große Bedrohung, die auch die UBS bei ihren Szenarien für das Jahr 2025 nicht ausblenden kann: Die vom US-Präsidenten Donald Trump angedrohten bzw. sogar schon angekündigten Einfuhrzölle. Die Schweizer Großbank hat hierfür verschiedene Szenarien entwickelt, geht aber zunächst davon aus, dass Trump die Zölle „vorwiegend auf selektiver Basis“ einführen wird und so die Auswirkungen auf die Wirtschaft begrenzt bleiben.

Bericht Seite 6

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