Aktienmarkt

Unruhe unter den Anlegern

Die Anleger an Europas Aktienmärkten haben sich zum Wochenauftakt nervös gezeigt. Auch die Rally der Energierohstoffe hemmte die Kauflaune, insbesondere Internet-Titel standen unter Druck.

Unruhe unter den Anlegern

xaw Frankfurt

Die Anleger an Europas Aktienmärkten haben sich zum Wochenauftakt nervös gezeigt. Der Dax, der die vorangegangene Handelswoche noch mit einem leichten Plus beendet hatte, gab nach deutlichen Schwankungen im Handelsverlauf leicht um 0,1% auf 15199 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 schloss gegenüber dem Vortag nahezu unverändert auf 4073 Zählern.

Die Rally an den Rohstoffmärkten, damit einhergehende Inflationssorgen und steigende Anleiherenditen lasteten weiterhin auf der Stimmung der Marktteilnehmer. Hinzu kommen anhaltende Sorgen darüber, dass Lieferkettenprobleme die globale Konjunkturerholung noch längerfristig ausbremsen könnten.

Auch die Krise um den chinesischen Immobiliengiganten Evergrande schwelt weiterhin. Am Montag waren erneut Kupons auf Dollar-Bonds des Konzerns fällig, bis zum Abend warteten Investoren laut Agenturberichten aber vergeblich auf diese. Zuletzt hatte Evergrande bereits mehrere solcher Fristen kommentarlos verstreichen lassen Bis nach verpassten Zinszahlungen offiziell ein Default eintritt, muss aber eine 30-tägige Frist verstreichen. Derweil beunruhigte die Anleger auch, dass neben Evergande offenbar weitere chinesische Immobilienunternehmen in die Krise rutschen.

In einem allgemein unsicheren Marktumfeld standen Internetwerte unter Druck. Die Aktie des Kochbox-Lieferanten Hellofresh war mit einem Minus von 5,1% auf 75,96 Euro Schlusslicht im Dax. Zalando gehörten mit einem Minus von 2,6% auf 75,28 Euro ebenfalls zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung für den Rücksetzer auf den britischen Online-Modehändler und Zalando-Konkurrenten Asos, der als Corona-Profiteur galt, nun aber aufgrund von Lieferkettenproblemen vor Gewinneinbußen im Geschäftsjahr 2022 warnte. Die Asos-Aktie sackte in London um 13,4% auf 2408 Pence ab.

Teamviewer brachen auf ein Rekordtief von 13,93 Euro ein und schlossen mit einem Minus von 10,9% auf 14,17 Euro am Ende des MDax. Am vergangenen Mittwoch hatte der Anbieter von Fernwartungs- und Videokonferenz-Software seine Jahresziele zusammengestrichen. Morgan Stanley hat den Titel von „Übergewichten“ auf „Equal Weight“ herabgestuft und das Kursziel von 48 Euro auf 18,50 Euro gesenkt.

Fest entwickelten sich indes klassische Value-Titel wie Autoaktien. So führten Daimler den Dax mit einem Plus von 2,9% auf 83 Euro an. Derweil schob die Rohstoff-Rally den Stoxx-Index der europäischen Öl- und Gasbranche auf das höchste Niveau seit dem Corona-Crash im März 2020. Auch sein Banken-Pendant näherte sich wieder den vor Ausbreitung der Pandemie erreichten Niveaus an.

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