Finanzmärkte

US-Inflationsdaten irritieren Anleger

Über den Erwartungen hereingekommene amerikanische Inflationszahlen haben dafür gesorgt, dass die Bundrenditen deutlich gestiegen sind. Europäische Aktien gerieten unter Druck.

US-Inflationsdaten irritieren Anleger

Über den Erwartungen hereingekommene amerikanische Inflationszahlen haben dafür gesorgt, dass die Bundrenditen deutlich gestiegen sind. Der Satz für zweijährige Bundesanleihen erreichte in der Spitze 3,054%, dies ist der höchste Stand seit Oktober 2008. Am Abend lag die Rendite dann bei 3,015% etwa auf dem Niveau vom Vortag. Zehnjährige Bundesanleihen erreichten in der Spitze 2,568%, womit sie sich wieder in unmittelbarer Nähe des am Mittwoch erreichten Elf-Jahres-Hochs von 2,57% aufhielten. Am Abend lag der Satz bei 2,527% und damit ebenfalls auf dem Niveau vom Vortag.

In den USA ist der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben PCE im Vorjahresvergleich im Januar um 5,4% gestiegen, was gegenüber dem Wert vom Dezember von 5% eine Beschleunigung der Inflation darstellt. Viel Beachtung fand auch die Tatsache, dass die Kernrate, die die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise ausblendet, von 4,4% im Dezember auf 4,7% gestiegen ist. Die Aussicht, dass in den USA möglicherweise Leitzinsanhebungen über das bisher erwartete Maß hinaus erforderlich sein könnten, hat den Dollar gestärkt. Der Dollar-Index, der die Entwicklung des Greenback gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner angibt, legte um 0,5% zu. Der Euro ermäßigte sich um 0,4% auf 1,0549 Dollar.

Die US-Inflationsdaten setzten auch die europäischen Börsen unter Druck. Der Dax büßte 1,7% auf 15210 Punkte ein. Aus charttechnischer Sicht brach er damit aus seiner bisherigen Handelsspanne nach unten aus, was weitere Verluste nach sich ziehen könnte. Der französische CAC 40 ermäßigte sich um 1,3% auf 7220 Zähler.

Im Dax zeigten sich BASF besonders schwach mit einem Minus von 7,9% auf 48,07 Euro. Der Konzern hat einen enttäuschenden Ausblick gegeben und einen umfangreichen Stellenabbau angekündigt. Die Dividende soll auf Vorjahresniveau bleiben, Analysten hatten aber mit einem leichten Anstieg gerechnet. Im MDax brachen Siltronic um 9% auf 68,15 Euro ein. Der Zulieferer der Chipindustrie rechnet für 2023 aufgrund schwächerer Nachfrage mit deutlich weniger Gewinn. Im SDax verzeichneten Nagarro einen Kurssturz von 11% auf 96,70 Euro. Erwartet werden mehr Leerverkäufe auf den Titel, zuletzt bauten die Investmentfirmen laut Meldungen im Bundesanzeiger ihre Leerverkaufspositionen aus.