Wachsende Nachfragesorgen belasten Ölpreise
xaw Frankfurt
Wachsende Nachfragesorgen haben am Dienstag die Ölpreise gedrückt. Die Notierung der führenden Nordseesorte Brent Crude fiel unter die Marke von 100 Dollar pro Barrel und lag am Abend mit einem Minus von 6,7% auf 99,93 Dollar. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate wurde zu 96,59 Dollar gehandelt – ein Minus von 7,2% gegenüber dem Vortag.
Auf der Stimmung lastete, dass mehrere chinesische Städte neue Lockdowns verhängt haben, um die Ausbreitung einer hochansteckenden Untervariante des Coronavirus einzudämmen. Händler rechnen deshalb mit einer geringeren Nachfrage nach Kraftstoffen. „Im Westen schürt die Kombination aus hohen Energiepreisen und steigenden Zinsen Sorgen vor einer Rezession, die die Ölnachfrage schwer beeinträchtigen würde“, kommentieren die Analysten der Commerzbank die Marktlage. Insbesondere die Furcht vor einem konjunkturellen Abschwung in den USA stand bei den Teilnehmern an den Rohstoffmärkten im Fokus. So sagen Ökonomen gemäß einer Umfrage des Informationsdienstleisters Bloomberg für Juni einen weiteren Inflationsanstieg in den Vereinigten Staaten bevor, der die Federal Reserve Ende des laufenden Monats wohl zu einem neuerlichen großen Zinsschritt bewegen werde.
Dies schürt zudem die Furcht vor einer weiteren Aufwertung des Dollar nicht nur zum Euro, sondern auch zu anderen Industrieländerwährungen. Da die Ölpreise am Spot-Markt auf den Greenback lauten, macht dies den Handel mit Brent und WTI für internationale Investoren unattraktiver.