Investmentprozess

Wie sichergestellt wird, dass Unternehmen auch wirklich nachhaltig sind

Für die Integration von Nachhaltigkeit in den Investmentprozess ist eine systematische und konsequente Umsetzung von größter Bedeutung. Sie beginnt mit der sorgfältigen Auswahl nachhaltiger Unternehmen und reicht bis zur permanenten Überprüfung und Überwachung der Einhaltung von Nachhaltigkeit bei den investierten Firmen.

Wie sichergestellt wird, dass Unternehmen auch wirklich nachhaltig sind

Spätestens seit Einführung der EU-Taxonomie und der daraus resultierenden regulatorischen Pflichten rund um nachhaltige Investments ist die Umsetzung bzw. Einhaltung von nachhaltigen Aspekten bei der Kapitalanlage zu einem der wichtigsten Themen avanciert. Für die Integration von Nachhaltigkeit (ESG: Environmental, Social, Governance) in den Investmentprozess ist eine systematische und konsequente Umsetzung von größter Bedeutung. Sie beginnt mit der sorgfältigen Auswahl nachhaltiger Unternehmen und reicht bis zur permanenten Überprüfung und Überwachung der Einhaltung von Nachhaltigkeit bei den investierten Firmen.

Durch einen ESG-integrierten Investmentprozess können Assetmanager während der Portfoliokonstruktion proprietäre ESG-Faktoren auf Portfolio- und Einzeltitelebene sowie im Risikomanagement konsequent berücksichtigen. Dadurch können sie sicherstellen, dass wirklich nur in die gewünschten nachhaltigen Aktientitel investiert wird.

Einen Faktor kann man sich wie ein Sieb vorstellen, das nach bestimmten Kriterien selektiert. In Bezug auf Nachhaltigkeit ist die „Qualität“ ein wichtiger Faktor. Er beruht auf Indikatoren, die einen direkten Bezug zu einer guten Unternehmensführung aufweisen. Hierbei ist es wichtig, Unternehmen mit einer hohen Bilanzqualität zu identifizieren. Außerdem werden unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten Unternehmen bevorzugt, bei denen das Management im Interesse der Aktionäre handelt und keine unrentablen Geschäftsprojekte verfolgt.

Im Rahmen der Portfoliokonstruktion misst die „ESG-Exposure-Kontrolle“ das Vorhandensein von ESG. Auf Basis der ermittelten ESG-Werte für die Portfolien wird das ESG-Profil optimiert. Bei der Bestimmung des ESG-Werts eines Unternehmens stehen essenzielle Faktoren im Fokus der Analyse. Anhand von Chancen und Risiken einer Industrie wird ein industrieneutraler ESG-Wert be­stimmt, der einen Vergleich innerhalb von Industrien zulässt.

Durch den Faktor „Negatives ESG Momentum“ wird das Engagement in Unternehmen beschränkt, die schwache ESG-Scores aufweisen bzw. mit erheblichen ESG-Herabstufungen konfrontiert sind. Wichtig ist hier eine tägliche Überwachung des investierbaren Anlageuniversums. Untersuchungen haben gezeigt, dass Aktien, welche eine signifikante Herabstufung ihres ESG-Scores erfahren, zu einer länger andauernden schlechteren Wertentwicklung tendieren. Daher sollten solche Titel vermieden werden. Die Faktoren „Negatives ESG Momentum“ und „ESG‐Exposure‐Kontrolle“ tragen auch dem wichtigen Aspekt des Klimawandels Rechnung. Im Fokus stehen hier unter anderem die CO2-Emissionen, der CO2-Fußabdruck der Produkte oder eine Anfälligkeit der Unternehmen für den Klimawandel. Während der Portfoliokonstruktion wird außerdem eine CO2-Kontrolle vorgenommen, um für das Portfolio einen besseren CO2-Fußabdruck im Vergleich zu einem Referenzindex oder einem Anlageuniversum zu erzielen.

Ein Kontroversen-Monitoring, das sich an den Prinzipien des UN Global Compact orientiert, dient dazu, Unternehmen mit kontroversen Aktivitäten zu identifizieren und aus dem Anlageuniversum auszuschließen. Gleichzeitig fördert ein Best-in-Class-Ansatz Investments in Aktien, die sich durch positive Produkte und Dienstleistungen auszeichnen.

Mit einem flexibel aufgesetzten, ESG-integrierten Investmentprozess können sowohl kundenspezifische ESG-Anforderungen als auch international anerkannte Normen, Konventionen und ESG-Gütesiegel erfüllt werden. Mithilfe der ESG-Research-Datenbanken externer Datenanbieter kann ein Unternehmensscreening bis in die Zulieferketten vorgenommen werden, das eine Vielzahl detaillierter Untersuchungskriterien in den Bereichen Umwelt, Klimawandel, Governance, Menschenrechte, Unternehmenslösungen, Stake­holderbelange und allgemeine nachhaltige Kriterien umfasst.

Für die Förderung einer nachhaltigen Ausrichtung ist zudem ein aktives Aktionärstum von großer Bedeutung: Es umfasst eine aktive Stimmrechtswahrnehmung auf den Hauptversammlungen der Unternehmen genauso wie eine aktive Unterstützung guter Governancestrukturen, Rechenschaftspflichten der Unternehmensführung und Transparenz bei der Berichterstattung sowie dezidierte ESG-Aktionärsvorschläge. Durch ein aktiv durchgeführtes Engagement kann der Assetmanager in den direkten Dialog mit Unternehmen treten, um diese auf ESG-Schwächen und -Risiken aufmerksam zu machen und sie zu einer Verbesserung ihres ESG-Profils zu bewegen. Im Fokus steht hier zum einen das themenbezogene Engagement, welches darauf abzielt, Unternehmen dazu zu ermutigen, systemische Risiken, zum Beispiel im Bereich des Klimawandels, der Biodiversität oder der Menschenrechte und Arbeitsbedingungen, aufzudecken und zu reduzieren. Zum anderen können Unternehmen so dazu bewogen werden, international anerkannte Standards und Konventionen einzuhalten und ihre Unternehmensrichtlinien entsprechend zu verbessern.

Mit einem systematischen ESG-integrierten Investmentprozess können Assetmanager so die Einhaltung von Nachhaltigkeit bei Unternehmen und die ESG-Qualität ihrer Portfolien überprüfen und gewährleisten und die mit ESG-Anlagen verbundene Komplexität erfolgreich bewältigen. Eine Auszeichnung der angebotenen nachhaltig ausgerichteten Fondsstrategien mit externen ESG-Gütesiegeln und Zertifizierungen dient dabei als Beleg der durch den Investmentprozess umgesetzten hohen ESG-Qualität.

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