Kapitalschnitt, Alleineigentümer, Delisting: Bei Leonis geplantem Sanierungskonzept gucken die Aktionäre in die Röhre. Dass sie dies nicht freudig begrüßen würden, weiß man auch bei Leoni. Daher sorgt die nun gewählte Struktur für Aufsehen: Der seit Jahren dauerkriselnde Zulieferer will sich über ein StaRUG-Verfahren sanieren, es sei die „einzige verbleibende Sanierungslösung“. Leoni ist der mit Abstand prominenteste Nutzer des erst zwei Jahre jungen Verfahrens. Nur knapp 50 Fälle sind bislang bekannt, der wohl größte war der Hemdenhersteller Eterna. Das StaRUG setzt vor der Insolvenzreife an. Besonderer Charme: Es ermöglicht Mehrheitsentscheidungen, so dass einzelne Gläubiger oder sogar Gläubigergruppen überstimmt werden können. Leoni hat nach eigenen Angaben sämtliche Konsortialbanken und eine hinreichende Zahl an Schuldscheingläubiger auf ihrer Seite. Für die Aktionäre wäre der Schritt bitter, doch wäre die Alternative wohl der Gang in die Insolvenz. Die Aktionäre würden auch in dem Szenario in die Röhre gucken.