US-Wirtschaft

US-Verbraucher wieder optimistisch

Der Optimismus der US-Verbraucher ist im Dezember überraschend gestiegen. Die Zukunftsindikatoren deuten aber darauf hin, dass Konsumenten trotzdem mit einer Rezession rechnen.

US-Verbraucher wieder optimistisch

det Washington

Durchaus überraschend hat sich im Dezember die Stimmung bei US-Verbrauchern wieder aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens von 101,4 auf 108,3 Punkte. Erwartet hatten Ökonomen einen Wert um 101,0. Sowohl die Gegenwartskomponente als auch der Unterindikator, der die Zukunftserwartungen widerspiegelt, legten kräftig zu. Gleichwohl verharrt die Zukunftskomponente weiter auf einem Niveau, das auf eine Rezession hindeutet.

Wie Lynn Franco, Ökonomin beim Conference Board, betonte, sanken die Inflationserwartungen auf den tiefsten Stand seit September 2021. Einen wichtigen Beitrag dazu hätten geringere Benzinpreise geleistet. Als Folge der Zinserhöhungen hätten sich aber der Häusermarkt und die Nachfrage nach langlebigen Gütern abgekühlt, sagte Franco.

Einen Hinweis für die Schwäche im Immobiliensektor lieferte auch der Immobilienmaklerverband Na­tional Association of Realtors (NAR). Laut NAR gaben die Verkäufe bestehender Eigenheime im November den zehnten Monat in Folge nach. Saisonbereinigt schrumpfte die Zahl der Häuser, die den Eigentümer wechselten, um 7,7% und im Vorjahresvergleich um 35,4%. „Der Eigenheimmarkt war im November wie eingefroren“ sagte NAR-Chefvolkswirt Lawrence Yun. Als Hauptgrund nannte der Ökonom den An­stieg der Hypothekenzinsen. Eine wichtige Rolle habe aber auch das geringe Angebot an Eigenheimen gespielt, die zum Verkauf angeboten wurden, so Yun.

Die Konjunkturschwäche schlug sich im dritten Quartal auch im US-Außenhandel nieder. Wie das Handelsministerium berichtete, führte die gedämpfte Nachfrage von Juli bis September zu einem Rückgang des Leistungsbilanzdefizits, das um 21,6 Mrd. auf 217,1 Mrd. Dollar schrumpfte. Weniger Einfuhren von Konsum- und Industriegütern führten zu einem deutlichen Rückgang des Defizits im Warenhandel. Teilweise ausgeglichen wurde dies durch den geringeren Überschuss bei Primäreinkommen. Die Defizitquote ging von 3,8% auf 3,4% zurück.

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