Deutsche Konjunktur

Aussichten am deutschen Jobmarkt werden trüber

Die Aussichten auf dem deutschen Jobmarkt trüben sich ein. Die Frühbarometer von Ifo und IAB lassen für November eine steigende Arbeitslosigkeit erwarten.

Aussichten am deutschen Jobmarkt werden trüber

Aussichten am Jobmarkt werden trüber

Frühbarometer von Ifo und IAB signalisieren steigende Arbeitslosigkeit

ba Frankfurt

Die Aussichten auf dem deutschen Jobmarkt trüben sich im November weiter ein. Dies signalisieren die Frühbarometer des Ifo-Instituts und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Ökonomen erwarten, dass im November die Zahl der Arbeitslosen um 25.000 steigt und die Arbeitslosenquote mit 5,8% stabil bleibt. Ein ähnliches Bild wird für den Euroraum prognostiziert: Dort sollte die Arbeitslosenquote im Oktober bei 6,5% verharren. Am Donnerstag berichten die Bundesagentur für Arbeit (BA) und das Statistikamt Eurostat über die Entwicklung der Arbeitsmärkte.

„Die Arbeitsagenturen erwarten zwar keinen Einbruch bei der Beschäftigung, aber der steigende Trend bei der Zahl der Arbeitslosen hat sich erst einmal festgesetzt“, erklärte IAB-Bereichsleiter Enzo Weber. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer setzte im November den Abwärtstrend fort und sank um 0,1 auf 99,5 Punkte. Das ist der bisherige Jahrestiefstand. „Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit stagnierte bei 96,5 Punkten und bietet damit weiterhin einen pessimistischen Ausblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten“, hieß es beim IAB. Die Beschäftigungskomponente fiel um 0,2 auf 102,5 Punkte. Mit einem Wert oberhalb der neutralen 100-Punkte-Marke werden damit weiter positive Beschäftigungsaussichten signalisiert. „Der Arbeitsmarkt hält sich leidlich, aber besser wird es erst, wenn die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt“, sagte Weber.

Das European Labour Market Barometer signalisiert gleichfalls positive Beschäftigungsaussichten, aber einen trüben Ausblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten. Die jeweiligen Komponenten notieren nun bei 100,7 bzw. 97,4 Punkten. Das Gesamtbarometer fiel den siebten Monat in Folge, und zwar um 0,2 auf 99,0 Punkte. „Die Wirtschaftsflaute lastet weiter auf den europäischen Arbeitsmärkten“, kommentierte Weber.

Das Ifo-Beschäftigungsbarometer wiederum fiel um 0,3 auf 95,9 Punkte. Besonders trübe sieht es im Baugewerbe aus – hier wurde der niedrigste Stand seit 2010 erreicht. „Die Wohnungsbaukrise macht sich jetzt auch in den Personalplanungen bemerkbar“, erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. In der Industrie ist vor allem bei den energieintensiven Branchen mit weniger Beschäftigten zu rechnen. Das Barometer für den Handel legte leicht zu, die Händler hielten sich „aber noch mit Neueinstellungen zurück“.

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