Autohersteller beflügeln US-Industrie
Autohersteller geben der US-Industrie Auftrieb
Überraschend starker Anstieg der Einfuhrpreise
det Washington
Nach einer Serie enttäuschender Konjunkturdaten hat der robuste Anstieg der US-Industrieproduktion wieder verhaltenen Optimismus aufkommen lassen. Wie die Notenbank berichtete, stieg die Fertigung im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,7%. Erwartet hatten Bankvolkswirte eine Zunahme um 0,3%, dieselbe Steigerungsrate wie im Januar. Auf Jahressicht legte die Fertigung um 1,4% zu. Die wichtigste Stütze der Industrie war die Fahrzeugbranche. Hersteller von Autos und Autoteilen schraubten ihre Produktion um 8,5% hoch. Ohne Berücksichtigung dieser Unterkomponente stieg der industrielle Output um 0,4%.
Als positives Zeichen heben Analysten die Tatsache hervor, dass sich die erhöhte Produktion durch viele Branchen gezogen hat. Das verarbeitende Gewerbe erhöhte den Output um 0,9%. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Plus von 0,1% zum Jahresbeginn und der Schwäche während des vergangenen Halbjahres. Auch bei Konsumgütern stellt die US-Notenbank eine Zunahme fest. Dort fielen vor allem langlebige Güter mit einem Plus von 4,3% ins Gewicht. Auch legte die Fertigung bei Herstellern von Geschäftsausstattung und Baumaterialien zu. Im Bergbau stieg die Produktion im Vormonatsvergleich um 2,8%. Während die Notenbank bei Versorgungsunternehmen ein Minus von 2,5% ermittelte.
Einfuhrpreise legen zu
Unterdessen haben sich Einfuhren in die USA im Februar überraschend stark verteuert und könnten wieder Inflationsängste schüren. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums meldete, stiegen die Einfuhrpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4%. Prognostiziert hatten Ökonomen einen unveränderten Wert oder sogar einen leichten Rückgang. Die Jahresrate lag bei 2,0%. Die Preise für Ausfuhren lagen um 0,1% über dem Stand vom Januar und kletterten auf Jahressicht um 2,1%.
Zwar liegt der Verdacht nahe, dass die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle die Einfuhrpreise trieben. Tatsächlich setzte sich aber bei den meisten Produktgruppen lediglich der Trend der vorangegangenen Monate fort. So verteuerte sich Treibstoff um 1,7%. Einen Sprung um 14,0% und auf Jahressicht um 49,9% stellte das BLS bei Erdgas fest. Ohne Berücksichtigung der Energiekomponente legten die Preise um 0,3% zu. Die Preise sind ohne Energie seit Juni 2024 ununterbrochen gestiegen.
Fed wird auf Kurs bleiben
Die Einfuhrpreise werden keinen Einfluss auf den Zinsbeschluss der Fed haben. Dass deren Offenmarktausschuss (FOMC) am Mittwoch den Leitzins unverändert belässt, gilt als sicher. Auch ist dem FedWatch Tool der CME Group zufolge die Wahrscheinlichkeit weiter gestiegen, dass das FOMC die Zinspause im Mai fortsetzen wird. Im Juni könnte es dann zur ersten Lockerung seit Dezember kommen.
Das FedWatch Tool geht davon aus, dass die Währungshüter dann die erste Leitzinssenkung seit Dezember beschließen werden. Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit einer Anpassung des Zielkorridors um 25 Basispunkte auf 4,0 bis 4,25%, bei 55%. Diese Zahl wird aber stark schwanken, wenn in zwei Wochen die nächsten Zölle greifen.