Vor der Jahrestagung von IWF und Weltbank

Berlin für Strukturreformen gegen globale Wachstumsschwäche

Die Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington fokussiert auf schwaches globales Wachstum, hohe weltweite Verschuldung und Strukturreformen. Die G20 arbeitet an einem besseren System der Entwicklungsbanken.

Berlin für Strukturreformen gegen globale Wachstumsschwäche

Berlin für Strukturreformen gegen globale Wachstumsschwäche

Vor der Jahrestagung von IWF und Weltbank

wf Berlin

Die Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank steht erneut im Lichte geopolitischer Krisen und Kriege. Das Wachstum der Weltwirtschaft zeige sich dennoch resilient, aber mittelfristig schwach, hieß es aus dem Bundesfinanzministerium in Berlin mit Blick auf den vom IWF anstehenden World Economic Outlook. Dies erlaube eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Der Ausblick bleibe kompliziert. Die Weltwirtschaft wachse zwar, aber wenig dynamisch. Unbenommen davon gehe es in einigen Regionen sogar schlechter. Dies betreffe Niedrigeinkommensländer. Aber auch in Europa und gerade in Deutschland sei das Wachstum „alles andere als zufriedenstellend“, hieß es. Angesichts der großen Herausforderung von den Entwicklungszielen bis hin zum demografischen Wandel sei „der Wachstumstrend eindeutig zu niedrig“. Deutschland unterstützt mit Blick auf die sehr hohe Verschuldung vieler Länder die Forderung des IWF nach Strukturreformen. Diese sollen das Produktionspotenzial um einen halben Prozentpunkt verbessern.

Mit bei der Tagung in Washington sind aus Deutschland Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Das für die Weltbank zuständige Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wird von Staatssekretär Nils Annen (SPD) vertreten. Lindner reist zunächst nach New York, um sich dort kurz vor der US-Wahl mit Unternehmensvertretern auszutauschen.

Jubiläum der G20

Am Rande der Tagung in Washington kommen auch die Finanzminister und Notenbankgouverneure der G20 zusammen, der führenden Industrie- und Schwellenländer. Der Vorsitz liegt bei Brasilien. Zentrales Thema dort wird ein Fahrplan zur Verbesserung des Systems der multilateralen Entwicklungsbanken sein. Das System soll leistungsfähiger und die Einbindung von Mitteln aus dem Privatsektor verbessert werden. Die Finanzminister und Notenbankgouverneure schauen auf das 25-jährige Bestehen der G20 zurück, die 1999 in Berlin ins Leben gerufen wurde.

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