Bürokratie kostet Mittelstand rund 61 Mrd. Euro
Bürokratie kostet Mittelstand rund
61 Mrd. Euro
ba Frankfurt
Um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden, verbringen Beschäftigte in mittelständischen Unternehmen im Schnitt 6,9% ihrer Arbeitszeit mit bürokratischen Prozessen. Und dabei geht es nur um die faktisch messbare Arbeitszeit, weitergehende Belastungsfaktoren sind nicht inbegriffen, wie die KfW zu ihrer Sonderauswertung des Mittelstandspanels, einer Umfrage unter rund 10.000 kleinen und mittleren Unternehmen aus allen Branchen, schreibt. Die Zeit summiert sich auf durchschnittlich 32 Arbeitsstunden im Monat oder insgesamt 1,5 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr. Die KfW beziffert den Anteil des Arbeitsaufwands zur Erfüllung gesetzlicher Vorhaben an den gesamten Personalkosten auf 3,9%, womit die Bürokratie den Mittelstand rund 61 Mrd. Euro kostet.
Den größten Aufwand verursachen laut KfW dabei die Erfüllung der steuerlichen Pflichten, Aufbewahrungs- und Dokumentationspflichten sowie Anforderungen im Bereich des Rechnungswesens. Dabei sinkt mit steigender Unternehmensgröße die relative Bürokratiebelastung. Den größten Aufwand schreibt die KfW den Solo-Selbständigen mit durchschnittlich 9 % ihrer Arbeitszeit zu. Mit Blick auf die Wirtschaftszweige sind es Unternehmen der sonstigen Dienstleistungen und des Baugewerbes, bei denen die Belastung mit je rund 8% der Arbeitszeit am höchsten ist. Nicht alle Arbeitsstunden werden aber von den Unternehmen selbst geleistet: Externe Dienstleister übernehmen über ein Drittel des Erfüllungsaufwands.