Konjunktur

Bundesbank erwartet starken Aufschwung

Die Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft am Anfang eines starken Aufschwungs und hat daher die Prognosen deutlich erhöht. In ihrem halbjährlichen Ausblick gehen die Bundesbankexperten davon aus, dass die Pandemie vor allem durch die...

Bundesbank erwartet starken Aufschwung

ba Frankfurt

Die Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft am Anfang eines starken Aufschwungs und hat daher die Prognosen deutlich erhöht. In ihrem halbjährlichen Ausblick gehen die Bundesbankexperten davon aus, dass die Pandemie vor allem durch die Impfkampagne rasch und nachhaltig zurückgedrängt wird und die Schutzmaßnahmen zügig gelockert werden können. Daher rechnen sie vor allem in den bislang besonders beeinträchtigten Dienstleistungsbereichen und beim privaten Konsum mit starken Aufholeffekten. „Das Vorkrisenniveau wird schon in diesem Sommer wieder erreicht“, erklärte Bundesbankpräsident Jens Weidmann am Freitag. Mit dem Aufschwung dürfte allerdings auch eine deutlich höhere Inflation einhergehen.

Für 2021 erwartet die Bundesbank, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um kalenderbereinigt 3,7 (Dezember-Prognose: 3,0)% zulegt, 2022 sollen es dann 5,2 (4,5)% sein (siehe Grafik). Etwas optimistischer zeigte sich jüngst Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), der im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von bis zu 4% für möglich hält. Dass nun für den gesamten Prognosezeitraum ein beträchtlich höheres BIP-Niveau als noch im Dezember erwartet wird und das Vorkrisenniveau ein halbes Jahr früher erreicht werden soll, wird von der Bundesbank vor allem mit einer höheren Auslandsnachfrage erklärt, die zu stärkeren Exporten führe.

Die Inflation, die seit Jahresbeginn auch hierzulande wegen Sondereffekten kräftig zulegt, wird der Bundesbankprognose zufolge weiter steigen – „aus heutiger Sicht sind zum Jahresende für kurze Zeit Inflationsraten um 4% möglich“, betonte Weidmann erneut. Der Preisanstieg könnte durchaus noch höher ausfallen als nun mit 2,6 (1,8)% für 2021 und 1,8 (1,3)% für 2022 prognostiziert. Die erhöhten Voraussagen begründet die Bundesbank mit der deutlich stärkeren Verteuerung von Energie als zuletzt erwartet.