Bundesbank organisiert Filialnetz neu
Bundesbank organisiert
Filialnetz neu
ba Frankfurt
Bauen statt Sanieren ist das Konzept der Deutschen Bundesbank. Zumindest bei der nun beschlossenen Neuorganisation des Filialnetzes, denn Neubauten an ihrem Frankfurter Hauptsitz hatte sie erst jüngst eine Absage erteilt. In Frankfurt, Hannover, Köln und Stuttgart soll an logistisch günstigen Standorten neu gebaut werden, die für die Fahrzeuge der Wertdienstleister besser zugänglich sind, wie die Bundesbank am Dienstag mitteilte. Als Maßstab für die Flächenabdeckung gilt nach wie vor ein Radius von etwa 75 Kilometern für das Einzugsgebiet einer Filiale. Acht der derzeit 31 Filialen sollen bis 2039 geschlossen werden.
Als wesentlichen Grund für die Neuaufstellung nennt die Bundesbank neben der geringeren Auslastung einzelner Standorte die Sanierungsbedürftigkeit vieler Filialgebäude, für die in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen erforderlich wären.
Die Neubauten würden nach einheitlichen Standards erfolgen, um die Baukosten möglichst niedrig zu halten. W
eiter automatisierte und verbesserte Geschäftsabläufe w
ürden erhebliche Effizienzsteigerungen bringe
n, betonte Burkhard Balz, im Vorstand der Bundesbank unter anderem zuständig für Bargeld.
Im ersten Schritt sollen 2028 die Filialen Ludwigshafen, Osnabrück und Ulm den Betrieb einstellen. In den Jahren von 2034 bis 2039 sollen die Filialen Augsburg, Freiburg, Koblenz, Reutlingen und Würzburg folgen. Die Bundesbank bleibt damit in allen Bundesländern vertreten, in denen sie bisher Filialen unterhält. In den bevölkerungsreichen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen verbleiben je drei Filialen.
„Wir modernisieren und konsolidieren unser Filialnetz. Damit bekennen wir uns klar zu unserem Auftrag, die Versorgung mit Bargeld sicherzustellen
“, betonte Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Privatkunden könnten weiter in den Filialen gebührenfrei D-Mark umtauschen, beschädigtes Bargeld einreichen oder Sondermünzen erwerben.
Nachdem die Bundesbank mit der Euro-Einführung etliche Aufgaben an die EZB abgegeben hat, hat sie seither das Filialnetz bereits ausgedünnt: 2002 gab es an den bundesweit 118 Standorten noch mehr als 14.300 Vollzeitbeschäftigte. Ende vergangenen Jahres waren es 10.255 Vollzeitbeschäftigte, die sich auf die Zentrale in Frankfurt, 9 Hauptverwaltungen und 31 Filialen verteilten. Laut dpa-afx sind nach heutigem Stand 400 Mitarbeiter von den geplanten Schließungen betroffen. Aufgrund der Altersstruktur dürften es letztlich aber deutlich weniger sein. Betriebsbedingte Kündigungen im Rahmen der Verschlankung schloss die Bundesbank ausdrücklich aus.