Chinas neue Außenhandelsdaten stoßen auf gemischte Resonanz bei den Wirtschaftsbeobachtern. Im Juli kletterten die Ausfuhren des Exportweltmeisters um 7% gegenüber Vorjahresmonat. Damit konnte das Tempo vom Vormonat mit einem Zuwachs von 8,6% nicht ganz gehalten werden. Auch wurde die Konsensschätzung der Analysten recht deutlich verfehlt. Diese hatte unter Berücksichtigung von Basiseffekten im Abgleich mit einer schwachen Exportkonjunktur im vergangenen Sommer einen sehr kräftigen Anstieg des Exportwertes um knapp 10% vorausgesagt.

Für die kommenden Monate rechnen die Experten wegen der günstigen Basiseffekte mit einem Anstieg der chinesischen Ausfuhren im mittleren einstelligen Bereich. Ein Wiederanknüpfen an die sehr robuste Performance der chinesischen Exportwirtschaft in der ersten Jahreshälfte gilt damit jedoch als wenig wahrscheinlich. Zuletzt hatten auch die monatlichen Einkaufsmanagererhebungen für Chinas verarbeitendes Gewerbe auf eine Abschwächung bei den neuen Exportaufträgen hingedeutet.

Erfreulich hat sich indes die Importseite entwickelt. Im Juli zogen die Ausfuhren um 7% gegenüber Vorjahr an. Hier hatte man in den vergangenen Monaten nur ein sehr moderates Wachstum verzeichnet, das mit einer schwachen Konsumkonjunktur und Binnennachfrage in Zusammenhang gestellt wird.

Die jüngste Kräftigung bei den Importströmen unterliegt aber einem Sondereffekt, der in Verbindung mit befürchteten neuen Technologierestriktionen seitens Washingtons steht. So gibt es Anzeichen dafür, dass die US-Regierung neben der Blockade bei besonders hochwertiger Halbleitertechnologie zusätzliche Beschränkungen für die Einführung von konventionelleren Produkten wie beispielsweise Speicherchips erwägt. Entsprechen versuchen chinesische Firmen sich im Vorfeld verstärkt einzudecken.