Chinas Industriesektor zeigt gemäß den Einkaufsmanagerdaten für Februar wieder eine ansteigende Form. Der offizielle Purchasing Mangers Index (PMI) des Pekinger Statistikbüros klettert von 49,1 auf 50,2 Punkte und kehrt damit ins Wachstumsterritorium zurück. Werte oberhalb der Schwelle bei 50 Punkten zeigen eine Steigerung der wirtschaftlichen Aktivität gegenüber dem Vormonat. Eine private Einkaufsmanagererhebung vom Montag scheint dies zu bestätigen. Der Caixin PMI China Manufacturing stieg von 50,1 auf 50,8 Punkte.

Im Januar war der offizielle Index für die Industrie überraschend zurückgefallen. Dies dürfte mit saisonalen Faktoren rund um das wechselnd in den Januar und Februar fallende chinesische Neujahrsfest im Zusammenhang stehen. Es bedingt längere Ferienpausen von Wanderarbeitern und damit auch Produktionsunterbrechungen in manchen Branchen. Im Dienstleistungssektor hingegen kommt es rund um das Neujahrsfest in der Regel zu vermehrter Aktivität aufgrund angekurbelter Ausgaben für Shopping, Tourismus und Unterhaltung.

So gesehen gelten die neuen Einkaufsmanagerdaten für Dienste als Enttäuschung. Zwar stieg der PMI „Non-Manufacturing“ des Statistikbüros von 50,2 auf 50,4 Punkte an, doch geht dies auf eine leichte Belebung im Baugewerbe zurück. Der Subindex für reine Dienstleistungen aber glitt von 50,3 auf 50 Punkte zurück. Hier hätte man mit Blick auf das Neujahrsfest einen positiven Schub erwartet. Im Januar war der Index bereits um zwei volle Punkte zurückgegangen.

Die bescheidene Dynamik bei Diensten zeugt von einer gedämpften Konsumkonjunktur, die weiterer fiskalischer Stimuli bedarf. Am Mittwoch wird die Regierung zum Auftakt des Volkskongresses ihren Jahreswirtschaftsbericht vorlegen. Er dürfte Aufschluss über geplante Konsumbelebungsmaßnahmen mit einer Ausweitung des Budgetdefizitrahmens geben.