Geldpolitik

Chinas Notenbank lockert die Zügel

Zur Ankurbelung der Konjunktur hat die Peoples‘s Bank of China (PBoC) in Peking den Mindestreservesatz weiter abgesenkt. Das soll den Banken mehr Raum geben für die Kreditvergabe. Fraglich ist, ob damit das Wachstumsziel von 3% tatsächlich erreicht werden kann.

Chinas Notenbank lockert die Zügel

Chinas Notenbank (PBoC) gibt den Banken mehr Spielraum zur Kreditvergabe und stützt damit das Wirtschaftswachstum. Sie beschloss am Freitag, den Reservesatz für Geschäftsbanken (RRR) um einen Viertelprozentpunkt zu senken auf 10,75% – und zwar ab dem 27. März. Ausnahmen gelten nur für jene Geldhäuser, die einen Mindestreservesatz von 5% eingeführt haben. Die PBoC hat den RRR zuletzt im Dezember gesenkt, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Denn je geringer dieser Satz ist, desto mehr Darlehen können die Geldinstitute vergeben.

Die Zentralbank hat die Losung ausgegeben, ihre Geldpolitik in diesem Jahr „präzise und energisch“ zu gestalten, um die Wirtschaft zu stützen. Zudem soll die Liquidität auf angemessenem Niveau gehalten werden. Überdies sollen die Finanzierungskosten für Unternehmen sinken.

2022 war die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt – belastet von strikten Corona-Lockdowns und einer Immobilienkrise – mit 3% so langsam gewachsen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Um das Wachstum dieses Jahr anzukurbeln, will die Regierung an ihrem Plan für Infrastrukturausgaben festhalten und die Finanzierung von Großprojekten verstärken. Zugleich soll Chinas Wissenschaft und Technologie weiter unterstützt werden. Dieses Jahr peilt die Führung in Peking ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 5% an. Die ist für deutsche oder europäische Verhältnisse zwar viel, aber für China eher wenig.

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