US-Konjunktur

Der Pessimismus unter US-Verbrauchern nimmt zu

US-Verbraucher stehen der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung skeptisch gegenüber. Sorgen bereiten ihnen vor allem die Aussichten am Jobmarkt.

Der Pessimismus unter US-Verbrauchern nimmt zu

Der Pessimismus unter
US-Verbrauchern nimmt zu

Sorgen über die Aussichten am Arbeitsmarkt

det Washington

Die Stimmung unter US-Verbrauchern hat sich zu Beginn des Jahres leicht eingetrübt. Der Index des Verbrauchervertrauens des Forschungsinstituts Conference Board fiel im Januar um 5,4 Zähler auf 104,1 Punkte. Ökonomen hatten im Schnitt einen Wert von 106,0 erwartet. Die Stimmung litt insbesondere unter den wachsenden Sorgen über die Aussichten für den Arbeitsmarkt.

Stabilität seit drei Jahren

„Das Verbrauchervertrauen bewegt sich seit 2022 in einer engen, aber stabilen Bandbreite, und das war im Januar nicht anders“, sagte Conference-Board-Chefökonomin Dana Peterson. Peterson stellt fest, dass sämtliche Unterindikatoren nachgaben. Der stärkste Rückgang war bei der Gegenwartskomponente zu beobachten. Was die Perspektiven angeht, stehen Konsumenten sowohl der Entwicklung am Jobmarkt als auch ihren privaten Finanzen skeptisch gegenüber. Die Inflationserwartungen für das kommende Jahr stiegen gegenüber Dezember von 5,1% auf 5,3%.

Die Zahlen bestätigen den jüngsten Bericht der University of Michigan. Deren Index der Verbraucherstimmung gab im Januar ebenfalls deutlich nach, allerdings zum ersten Mal seit einem halben Jahr. Zwar stehen Konsumenten der Entwicklung ihrer privaten Finanzen positiv gegenüber. Die übrigen Komponenten gaben aber nach. Auch stiegen die Inflationserwartungen gegenüber Dezember von 2,8% auf 3,3%

Immobilienpreise steigen weiter

Unterdessen hat sich der Preisauftrieb am US-Häusermarkt gegen Jahresende verstetigt. Der Eigenheim-Preisindex von S&P Corelogic Case-Shiller stieg im November auf nationaler Ebene gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,4% und entsprach damit in etwa den Markterwartungen. Auf Jahressicht verteuerten sich Eigenheime um 3,8%. Zuvor war ein Plus von 3,6% ermittelt worden.

In den 20 größten Ballungszentren legten die Preise gegenüber dem Vormonat um 0,4% zu und verglichen mit November 2023 um 4,3%. Auf andauernden Preisdruck, der aber weit unter den zweistelligen Zuwachsraten während und unmittelbar nach der Corona-Pandemie liegt, deutet auch der Bericht der Federal Housing Finance Agency (FHFA) hin. Deren Preisindex stieg im November auf Monatssicht um 0,3% und gegenüber dem Vorjahr um 4,2%.

Schwache Auftragslage

Für Enttäuschung sorgte hingegen die schwache Auftragslage bei langlebigen Gütern. Wie das Handelsministerium berichtete, gaben die saisonbereinigten Bestellungen im Dezember auf Monatssicht um 2,2% nach. Die Neuaufträge sind damit seit August jeden Monat zurückgegangen.

Auch revidierte das Ministerium den Wert für November von minus 1,1 auf minus 2,0% nach unten. Als Achillesferse des Sektors erwiesen sich die schwankungsanfälligen Transportgüter, bei denen die Neuaufträge um 7,4% abrutschten. Ohne diese volatile Komponente legten die Auftragseingänge um 0,3% zu und verglichen mit dem Vorjahr um 1,4%.

Experten hatten unter anderem deswegen mit besseren Zahlen gerechnet, weil die Notenbank zum Jahresschluss einen soliden Anstieg der Industrieproduktion um 0,9% gemeldet hatte. Insbesondere hatte sich der Transportsektor im Dezember kräftig erholt, nachdem der Streik bei Boeing beendet war und Flugzeuge sowie Flugzeugteile kräftig zum Wachstum beigetragen hatten.  

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