Trotz Energiekrise und drohender Flaute stellt die deutsche Industrie neues Personal ein. Ende November waren gut 5,5 Millionen Menschen im verarbeitenden Gewerbe tätig – 65200 oder 1,2% mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Dies war bereits der elfte Zuwachs in Folge. Im Vergleich zum Vormonat Oktober stockten die Firmen ihre Belegschaften leicht um 6000 oder 0,1% auf.

Gegenwind spürt die Industrie derzeit durch die schwächere Weltkonjunktur und die im Winterhalbjahr erwartete Flaute in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte Ende 2022 nur, wie das Statistikamt jüngst in einer ersten Schätzung erklärte. Allerdings überlegen sich die Betriebe wegen des Fachkräftemangels genau, ob sie Beschäftigte entlassen. Denn im Aufschwung dürfte es schwer werden, schnell qualifiziertes Personal zu finden.

In den meisten Branchen setzte sich der Aufwärtstrend bei der Beschäftigung im November fort. Eine Ausnahme bleibt die Autoindustrie: Hier sank die Zahl der Beschäftigten um 0,4%. Besonders stark wuchs die Mitarbeiterzahl bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen mit 4,3% sowie bei den Produzenten von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen mit 3,6%. Überdurchschnittlich fielen auch die Zuwächse in der Metallerzeugung und -bearbeitung (+1,9%) sowie im Maschinenbau (+1,3%) aus.

Die Zahl der im November in der Industrie geleisteten Arbeitsstunden stieg binnen Jahresfrist um 2,2% auf 720 Millionen Stunden. Die Entgelte für die Beschäftigten summierten sich auf 31,5 Mrd. Euro. Von Dezember 2021 bis November 2022 stieg die Entgeltsumme im Vergleich zu den zwölf Monaten davor um 4,7%.