Digitalisierung erzwingt enge Kooperation der Aufsicht
Digitalisierung erzwingt
enge Kooperation der Aufsicht
Bundesbank verabschiedet Buch und Wuermeling
fed Frankfurt
Digitalisierung krempelt nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Kreditwirtschaft kräftig um. Sie forciert die Internationalisierung der Banken, erleichtert das grenzüberschreitende Geschäft und sorgt dafür, dass sich mehr Technologiedienstleister – und damit mehr Nichtbanken – im Geschäft mit Geld und Zinsen tummeln. Dass diese Entwicklungen von den Aufsichtsbehörden eine engere Kooperation verlangen, darüber waren sich die Teilnehmer des Symposiums der Bundesbank anlässlich der Verabschiedung der – in ihrer Amtszeit mit Aufsicht, IT und Märkten befassten – Vorstandsmitglieder Claudia Buch und Joachim Wuermeling einig.
Mit dem Symposium hatte sich die Notenbank die Aufgabe vorgenommen, zu sondieren, wie sich durch fortschreitende Digitalisierung die Abwägung zwischen einerseits den Risiken für die Finanzstabilität und andererseits der Stärkung der Krisenfestigkeit verändere – und insbesondere welche Folgen ein digitaler Euro für die Finanzstabilität habe. Buch, seit ihrem Abschied bei der Bundesbank Vorsitzende der EZB-Bankenaufsicht, erinnerte daran, dass mit den einzelnen Aspekten der Digitalisierung des Finanzwesens oftmals neue Risiken, aber eben auch stabilisierende Elemente verbunden seien. So könne Internalisierung einerseits zu mehr Resilienz beitragen, andererseits stiegen damit auch Ansteckungsgefahren.
Wuermeling brach derweil eine Lanze für digitales Zentralbankgeld: „Der digitale Euro wird die Widerstandsfähigkeit erhöhen.“ Er werde die Voraussetzung für zahlreiche Innovationen schaffen, die Währungsautonomie Europas stärken und die Effizienz im Zahlungsverkehr signifikant steigern, weil beispielsweise viel weniger Rechnungen gestellt werden müssen, etwa wenn das Signal, dass eine Ware angeliefert worden ist, direkt den Zahlungsvorgang auslöst.